Wednesday, February 23, 2011

Dubai, die Stadt der zwei Gesichter, 22.02.2011

Heute wollte ich eigentlich gar nichts mehr tun. Oder allerhöchstens endlich meine Festplatte von unnötigem Datenmüll befreien, aber unter der Dusche kam mir dann eine andere Idee. Die Gedanken begannen wie die Tausenden Duschtropfen zu rieseln.

Ich möchte über die zwei Gesichter Dubais schreiben. Gehört hab ich schon daheim in Wien viel davon, und auch gelesen habe ich darüber. Dass ich darüber schreiben MUSS, wurde mir allerdings erst heute unter der Dusche bewusst. Begonnen hat es damit, dass ich mit Schrecken festgestellt habe, dass es schon wieder so spät ist. Und dann der Gedanke daran, dass ich ja schon morgen früh wieder durch den schrecklichen Baulärm vor meinem Fenster geweckt werden würde. Der Tag der Bauarbeiter beginnt sehr früh - zu früh für meine Ohren!

Dubai ist eine schillernde, im Sonnenlicht gleißende Stadt, die im Abendrot in sanfte Farben getaucht wird, und in der Nacht als Schönheit erstrahlt. Das alles wäre ohne die fleißigen, unermüdlichen Bauarbeiter nicht möglich. Diese arbeiten oft 14 Stunden, 7 Tage in der Woche. Sie hoffen in Dubai auf ein besseres Leben, das ihnen in ihrem Vaterland unmöglich erscheint. Sie kommen meist aus Pakistan und zahlen ein vergleichsweise Heidengeld, um über Mittelmänner hierher zu kommen. Oft nehmen sie dafür Schulden auf, die sie erst im Laufe der Zeit wieder begleichen.
Die Pässe werden gleich "eingezogen" - auf die Löhne müssen diese Menschen oft sehr lange warten.

Verglichen mit Bauarbeitern haben sogenannte "Maids" ein etwas besseres Leben: sie verzichten meist auf ein eigenes Leben und eigene Familie, um zu kochen und zu putzen, sowie die Kinder anderer Leute zu betreuen und aufzuziehen.
Größe und Miete der Apartments wird im Allgemeinen anhand der Anzahl der Schlafzimmer beschrieben. Oft findet sich auch noch folgendes Kürzel "+MR". Dahinter verbirgt sich der "Maid room", ein Raum ohne Fenster, in dem ein schmales Bett und ein Kasten Platz findet. Oft eine bessere Abstellkammer. Maids bekommen im Monat zwischen 1.000 und 2.000 AED, ein Lohn von 200 - 400 Euro, je nachdem, ob sich die Maid ihr Essen selbst besorgt oder nicht. Um einen kleinen Vergleich über Supermarktpreise zu geben: ein Kilo Pfirsiche kostet 27 AED (5.50 EUR), ein Block Sonnenblumentoast kommt auf 6 AED, um 1 AED bekommt man 1 l Wasser. Klar, der Obst-/Gemüsemarkt ist sicherlich billiger, aber viel kann da trotzdem nicht überbleiben.

Ich hatte die Gelegenheit, 2 Wochen in einem Hotel leben zu dürfen/müssen. Eigentlich nicht meine bevorzugte Unterkunft, weil ich sehr gerne koche, aber anders hätte ich Allan wohl nie kennengelernt. Allan ist einer der Kellner der Business-Lounge, in der ich jeden Abend viel Zeit beim Tippen langer Emails oder beim Skypen verbracht habe. War praktisch, denn die Business-Lounge ist für viele Gäste gratis, weil im Hotel-Paket inkludiert. Einmal habe ich ihm Trinkgeld zugesteckt. Weil er wirklich immer sehr aufmerksam war, und weil ich mir gedacht habe, dass er sicher nicht oft Trinkgeld bekommt. Denn bei einem Service, das gratis ist, denken die wenigsten daran, das Personal für ihre Leistung zu belohnen. Zugegeben, ich anfangs auch nicht! Ganz selbstverständlich bin ich jeden Abend hingepilgert, und habe gegessen, getrunken, und bin dann mit einem "gute Nacht" wieder auf mein Zimmer gewackelt.
Irgendwann sind wir ins Gespräch gekommen, und er hat beiläufig erwähnt, dass er am Wochenende Karaoke singen gehe. Darauf habe ich gefragt, was er denn sonst immer macht. Seine Antwort war: "schlafen". Warum er denn das Wochenende verschlafen wolle, fragte ich. Er gab mir zu Antwort, dass er nur samstags freihabe und ansonsten jeden Tag von 15 - 23 Uhr arbeite.

Warum ich das hier schreibe? Weil ich mich verdammt glücklich schätzen darf - eigentlich.

Ich bin sicherlich nicht auf der Hierarchiestufe von irgendwelchen "großkopferten Direktoren", die - fernab jeglicher Realität - auf der "Insel" (Jumeirah Palm) leben, aber trotzdem zähle ich hier schon zu denen, die auf die Butterseite des Lebens gefallen sind.
Auch bezüglich der Hautfarbe! Man glaubt gar nicht, wie sehr der Rassismus hier ausgeprägt ist... Winkt ein Inder ein Taxi heran, wird er oft von mehreren Taxifahrern gekonnt ignoriert. Stehe ich auf dem Gehsteig und plaudere mit einer Kollegin, bleiben Taxis stehen, und fragen, ob ich ein Taxi benötige.

Insofern hege ich gegenüber Dubai sehr ambivalente Gefühle: ich genieße die Annehmlichkeiten des Lebens, wie Tauchen oder eine Spritztour am Wochenende, ohne darüber nachzudenken, wer mir das eigentlich ermöglicht. Da blende ich alles oben Geschriebene vollkommen aus. Und wenn ich dann weiterdenke, dann trifft es mich wie eine Keule: einerseits macht es mir bewusst, wie dankbar ich für mein Leben sein kann, andererseits stimmt es mich sehr nachdenklich, ob ich da nicht auf Kosten anderer lebe, und dann macht meine Dankbarkeit dem Schamgefühl Platz.

Monday, February 21, 2011

Ein Wochenendtrip nach Masqat, 17.-19.02.2011

Auch dieses Wochenende war vollgepackt mit Erlebnissen :-) - und es handelte sich um ein langes Wochenende. Es begann praktischerweise mit Do, da Mohammeds Geburtstag kurzerhand auf diesen Tag verlegt wurde, um ein langes Wochenende entstehen zu lassen. 

Also ab nach Masqat, in den schönen Oman! Nach etwa 2-stündiger Fahrt Richtung Hatta wurden wir (2 Arbeitskolleginnen und ich - diesmal in anderer Zusammenstellung) von zwei bis an die Zähne bewaffneten Soldaten aufgehalten: Checkpoint mit Ausweis-Kontrolle *uff*. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt waren wir endlich bei der tatsächlichen Grenze angelangt: erst Ausreise aus den UAE, die 50 AED/Person (ca. 10 EUR) kostet: für einen Stempel im Reisepass und einen Wisch für das Auto. Danach kamen etwa 2 - 3 km Niemandsland, dann waren wir bei der Grenze zum Oman. Dort musste man sich ein Formular holen, um ein Touristen-Visum ansuchen, und das Ganze mit dem Pass vorweisen. Danach wurde noch - ganz wichtig! - der Wisch für das Auto abgestempelt. Die ganze Prozedur hat inklusive Wartezeit sicherlich eine halbe Stunde gedauert, und weiter ging's: nach 2 Minuten das nächste Grenzhütterl: der Wisch war abzugeben, damit auch wirklich nur die Autos rüberkommen, die gemeldet sind. Die Reisepässe schienen Nebensache ;-).

Weil ich grad bei "Auto" bin: gefahren sind wir mit dem Cabrio einer der beiden Kolleginnen: offen. Natürlich gab es immer wieder Gehupe oder neugierige Blicke, aber das wirklich Interessante waren die Kreisverkehre im Oman: jeder hatte ein eigenes Thema, und die meisten waren mit ganz kurze geschnittenem Gras versehen. Das hat wunderbar geduftet! Schon lange kein frisch geschnittenes Gras mehr gerochen... Erst hab ich gar nicht gewusst, was mir da so einen "Flashback" verpasst hat, aber dann sind die Rasenmähnachmittage in Omis Garten zurückgekommen...

Nach Ankunft im Hotel und Bezug des Zimmers waren wir eigentlich zu fertig, um noch großartig etwas zu unternehmen, also haben wir erst die Küche des Hotels probiert, später ausgiebigst gefaulenzt, und ich hab dann noch aus Tatendrang ein paar Runden im Pool gedreht. Später ging's dann ab zum Schlemmermenü eines Türkischen Restaurants: gemischter Vorspeisenteller mit Melanzani-Aufstrich, Hummus, anderen diversen Aufstrichen auf Tomaten-Basis sowie Salat. Danach ging es munter weiter mit Lamm, Hendl und einem Red Snapper. Mein erstes Glas frischen Ananas-Saftes wollte übrigend partout für Aufregung sorgen: erst hat mir der Kellner die Hälfte des Inhaltes über Teller und Arme gegossen (die Kleidung blieb weitgehend verschont), als ich dann vom WC zurückkam, ist es ihm beim "Abtransport" auch noch aus der Hand gerutscht und am Boden zerschellt. Der Kellner hat schnell aufgewischt, aber anscheinend war doch noch nicht alles trocken, denn als ein Kind an unserem Tisch vorbeigewetzt ist, ist es ausgerutscht und hat sich ordentlich den Kopf angeknallt. Aber nachdem niemand der Familie in Wehklagen ausgebrochen ist, ist es sehr ruhig geblieben, und hat sich einfach nur wieder zum Tisch gesetzt. Das weitere Essen verlief dann ohne Zwischenfälle.

Am nächsten Tag ging es nach einem ebenfalls feudalen Frühstück auf die hohe See: Dolphin-Watching stand am Plan. Zuerst fuhren wir zu einer einsamen Bucht, die zwar traumhaft gelegen ist, und auch wirklich sehr romantisch einsam war, die aber nur Mini-Schinakel ohne Dach beherbergte. Das war nun für einen längeren Ausflug wegen der doch intensiven Sonne nicht ratsam. Also zur Marina in der Nebenbucht. Dort mit einem Exkursions-Anbeiter um den Preis gefeilscht: 20 Omani Rial (ca. 40 EUR) pro Person. Das war uns etwas zu happig. Also einen zweiten Händler gefragt - der war billiger. Allerdings hat uns der erste Händler den Deal verpatzt, weil er behauptete, wir hätten schon bei ihm reserviert. Blödsinn! Trotzdem, der zweite Händler ließ von seinem ursprünglichen Angebot ab, weil er keinen Streit mit den anderen lokalen Anbietern wollte. Wir - natürlich sauer - haben dem ersten Händler zu verstehen gegeben, dass er sich den Deal aus dem kopf schlagen könne. Wir buchen sicher nicht bei ihm.

Ein letzter Anruf zu einem dritten Anbieters war schnell getätigt, und wir hatten ein neues Angebot: 12 Omani Rial pro Person! Das war ja noch besser :-). Also hinauf auf das Glass-Bottom-Boat. Und gleich die ersten Wellen haben die Insaßen auf der linken Seite geduscht. Das ging etwa eine halbe Stunde, dann war der Schiffsjunge gnädig und ließ die seitlichen Planen herunter. Nach einer weiteren halben Stunde waren dann nicht nur Möwen in Sicht, sondern auch Delphine. Also schnell aufs obere Deck geturnt! Dort hat es ganz schön geschaukelt :-). Überhaupt dürfte es einigen Mägen zuviel geworden sein... ich hab erst später von der unfreiwilligen Fischfütterung erfahren, weil ich ja oben war. Von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick, und ich konnte die Delphine in der Ferne beobachten. Leider kamen sie nicht nahe ans Boot heran. Und dann wurde auch schon recht bald zum Aufbruch gedrängt, weil die See aufgeraut hatte. Auf der Rückfahrt stand nun die rechte Seite permanent unter Wasser. Meine Tasche muss ich nun waschen :-/ - die ist komplett versalzt, und auch der Reiseführer von Markus hat sehr darunter gelitten. Der steht jetzt auf der Einkaufsliste für Ostern.

Nach der Rückkehr hat es uns alle nach einer Dusche gelüstet, und nach einer kurzen Erholungsphase am Strand inklusive Muschelsammeln waren wir wieder bereit für neue Abenteuer: der Soukh von Matrah. Sehr schön und farbenfroh, aber im Grunde genommen bieten fast alle Stände die gleiche Ware an. Nach dem Soukh-Streifzug machten wir noch einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Strandpromenade von Matrah (Nebenbucht von Masqat), bis wir schließlich froh über die Mitfahrgelegenheit einer weitere Kollegin waren, die mit ihrer Familie gekommen war. Mit ihnen ging es dann in ein Indisches Restaurant: Mumtaz Tahal. Sehr lecker! Nordindisch, daher gab es kein aufgeblähtes Brot (Poori), aber dafür wiederum auch Fleisch, und nicht nur Gemüsiges. Südinder sind nämlich vorwiegend Vegetarier, hab ich mir sagen lassen.

Heute am Morgen haben wir leider Wolken am Himmel entdeckt: dadurch "musste" ich ein Sightseeingprogramm starten: die große Moschee von Masqat steht auch Nicht-Muslimen von Sa - Do vormittags offen. Also haben sich eine meiner Kolleginnen und ich uns in ein Taxi begeben, und sind hingebraust. Verschleiert und bedenkt von Handgelenk bis Knöchel haben wir sämtliche Winkel entdeckt. Es gab einen riesigen Luster mit Swarovski-Steinen zu bestaunen, und der überdimensional große Teppich, mit dem die komplette Moschee ausgelegt war, war ebenfalls ein Augenschmaus und Kunstwerk für sich.

Und der Garten innerhalb des Moschee-Geländes war sehr aufwändig und liebevoll gestaltet. Es gab sogar Frosch-Goscherl, meine Geburtstagsblumen, die ich immer von Oma bekommen hab.

Tja, und nach einer Erholungspause am hoteleigenen Pool haben wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück nach Dubai gemacht.

Dazwischen haben wir eine Grenze passiert, und auch noch zwei weitere Checkpoints, weil die Emirate ebenso wie der Oman einem ziemlich verstreuten Fleckerlteppich gleichen, wo man entlang einer Straße innerhalb einer Stunde dreimal Emirat/Sultanat wechseln kann. 

Lustigerweise leitet ein GPS, das nur die Anhaltspunkte für UAE geladen hat, einen über mannigfaltige Umwege zum Ziel, obwohl es eine schnürlgerade Straße zur Destination gäbe... Von der Umfahrungs-Autobahn aus konnten wir noch einen wundervoll romantischen Sonnenuntergang beobachten - war wirklich kitschig schön, weil ein paar vereinzelte Wolken für stimmungsvolle Abwechslung gesorgt haben...

So, und damit endet mein Reisebericht aus dem Oman...

Climbing Dubai, 15.02.2011

Ja, man kann in Dubai auch klettern! Allerding stellen "unsere" österreichischen Kletterhallen diese Wand sehr leicht in den Schatten.

Ich war also klettern. Mit wem? Ja, das war eine Herausforderung, denn ich kenne ja kaum jemanden in Dubai, der nicht zu meiner firma gehört, und Kletterer nun schon gar nicht. Also hab ich auf Couchsurfing ein Event erstellt, dass die aktiven Kletterer der Dubai-Gruppe versammeln sollte, um "The Wall" zu erklimmen.

Naja, so ganz hat's nicht geklappt, aber immerhin sind zwe Burschen aufgetaucht: Jamil und Nabil. Beides Kletteranfänger (wäre ja nichts Neues), und Nabil hatte irgendwann während seiner Militärzeit ein Abseiltraining gehabt. Er kannte also zumindest den Achterknoten. Und sogar den Abseilachter. Den hatte ich allerdings nicht dabei.

Also hab ich bei den beiden lieber bei "Adam & Eva" angefangen, und mit dem richtigen Anlegen der Ausrüstung begonnen. Beim Klettern waren sie recht eifrig dabei, aber ganz koscher war es mich nicht, als ich dann von einem der beiden (dem mit Abseilerfahrung) gesichert wurde. Aber die Angst war unbegründet - nichts ist passiert!

Leider war es keine besonders berauschende Erfahrung, weil in dem künstlichen Licht (es war bereits dunkel) die Grifffarben nur schwer zu unterscheiden waren, und auch keine wirklichen Routen verhanden waren. Oder zumindest nicht im "kletterbaren" Bereich. Alles ab 7b, und das ist mir leider zu schwer. Vermutlich ist das die Trainingswand von irgendwelchen Kletterwahnsinnigen, die sich ihr Hobby von Laien bezahlen lassen...
Die Boulder-Möglichkeiten waren leider auch sehr begrenzt und gingen quer durch die Routen, wodurch man oft unterbrechen musste, um nicht Gefahr zu laufen, von einem herabfallenden Routenkletterer erwischt zu werden.

Meinen Kletterkollegen in überfüllten Lerchenfelderstraßen- oder Walfischgassen-Räumen sei also gesagt, dass sie sich durchaus glücklich schätzen dürfen bezüglich Zustand und Bereitstellung der Klettermöglichkeiten!
ich hoffe jedenfalls auf bessere Verhältnisse im Wafi-Center. Es wäre nicht Dubai, wenn es nicht zumindest zwei Klettermöglichkeiten gäbe ;-)

Valentinstag in Dubai, 14.02.2011

Ich habe meinen Flugbegleiter-Inder wiedergetroffen!

Wann ich ihn getroffen hab? Am Valentinstag :-). Ganz unkompliziert und ungeplant. Am So hat er mich per Email kontaktiert, wie's mir so geht. Gut ginge es mir, ein wenig im Stress, aber gesettelt genug, um mal Zeit auf einen Kaffee zu haben. Hatte gleich "heute" (So) oder "morgen" (Valentinstag) vorgeschlagen. Er könne "heute" nicht, aber "morgen" ginge. Also ein Treffen ausgemacht. Ich bin erst später draufgekommen, dass Valentinstag sei, als mich meine Kolleginnen gefragt hatten, was ich denn vorhabe. Und auch er hat es nicht wirklich wahrgenommen. Er hatte versprochen, sich um die Location des Treffens zu kümmern, und einen Freund, F&B Director des Park Hyatt Dubai angerufen, was er empfehlen könne. Das Valentinstagsmenü des Park Hyatts natürlich ;-). Gesagt, gebucht.

Am Vormittag gabs noch eine Überraschung: Das "V-Team" (Viagra/Valentines-Team) hat Krispy Kremes (Doughnuts) in Herzform bereitgestellt, und die waren super-lecker. Bestellungen für eine Lieferung im April werden angenommen.

Abends hab ich mich bei der Anfahrt zum Hotel ganz standesgemäß wieder ordentlich verfranzt, bis ich nicht mehr weitergewusst habe, und Ranjit angerufen habe. Er ist dann gekommen, hat mich "abgeholt" und ich bin hinter ihm hergefahren. Als Begrüßungsgeschenk gab's Ferrero Rocher. Der erste Anschlag auf meinen Körper. Weitere folgten.

Gegeben hat's dann ein ich glaub 5-gängiges Menü, das in jedem Gang aus kleinen Happen bestand. Nebenbei wurde mir aus der Hand gelesen und ein paar Basics der Technik beigebracht. Weiters wurde ich ganz beiläufig in eine royale Familie Indiens aufgenommen. Also, erst wurde mir gesagt, dass ich ja nun quasi zur Familie gehöre, und ich immer bei seiner Frau und ihm willkommen wäre, wenn ich Hilfe bräcuhte, und irgendwann kam das Thema auf die Tradition des Kastensystems und der Herausforderung, einen Partner der gleichen Kaste zu finden. Weil er habe einmal eine Beziehung mit einem Mädchen einer anderen Kaste gehabt, und das habe beiden Familien missfallen.

Darauf war ich natürlich neugierig, und wollte wissen, ob es schwerer wäre, eine Beziehung zwischen Mädchen höherer Kaste und Mannes niedrigerer Kaste "durchzuboxen", oder umgekehrt. Egal wie, meinte er, beides sei aussichtlos. Wer mich kennt, weiß, dass meine Neugierde damit noch nicht gestillt ist. Also ist er irgendwann damit herausgerückt, dass er überregional heiraten musste, weil er einer der vielen königlichen Familien Indiens angehöre. Cool, oder? Ich mein, ich kann seine Angaben weder verifizieren, noch hat sich der Mensch, der dahinter steht, geändert, aber es ist schon irgendwie lustig, was das Leben nicht alles für Überraschungen für einen bereithält....

Apropos Überraschungen: als besonderen Gruß vom F&B-Director gab's dann noch einen Sekt Pommegranate - sehr süffig, aber leider durfte ich nur nippen, weil ja mit Auto unterwegs. Ein wirklich netter Abend.

Tauchen - mein neues Hobby?, 11.02.2011

Als Entschädigung für meine Umzugskomplikationen war ich dann am Fr tauchen. Das erste Mal in meinem Leben! Und es war seeeeeehr schön :-)

Nur das mit den zwei Stunden Autofahrt bis zur Tauchbasis war weniger angenehm, denn die Leute fahren hier wie die gesenkten %&\x°". Permanent hatte ich jemanden an meiner Stoßstange kleben, mit Lichthupe und Hupe Aufmerksamkeit heischend, und ich eingesperrt in meiner Spur, weil in der Spur rechts neben mir leider gerade ein LKW unterwegs war. Soll ich mich etwa in Luft auflösen? Ich fahre hier sowieso schon sehr viel vorausschauender, als es jemals in Österreich notwendig gewesen wäre, aber Idioten sind halt leider wie das Wetter - schwer vorhersagbar. Wobei, hier ist das relativ leicht: meist klarer, blauer Himmel, Sonnenschein, 20 - 25 °C, ab und zu ein wenig dunstig, sehr selten wolkig, und noch viel seltener Regen.

Aber zurück zum Tauchen: es ist wirklich spannend! Wir haben zuerst ein Video gucken müssen, um die Basics der Unterwasserverständigung zu lernen, verschiedene Techniken zum Druckausgleich und die dramatischen Folgen, wenn man nicht ausgleicht. Das kann bis zum Lungenkollaps führen, wenn man zu schnell auftaucht, und dabei nicht atmet, weil ja die Lunge mit zunehmender Tiefe unter zunehmendem Druck steht, und sich bei zu schnellem Auftauchen ohne Ausatmen zu schnell ausdehnt. Naja, nach der ersten Schrecksekunde und einem kurzanhaltenden Zögern ob der bestehenden nicht verleugenbaren Gefahren, ging es dann auf zum Ausrüstungsfassen: Neopren-Anzug, Schuhe, Flossen, Maske, Schnorchel und natürlich das Tauchjackerl. Das hat einen Luftregulierer eingebaut, der direkt an den Sauerstofftank angedockt ist, mit dem man Luft in die Jacke einlassen kann (um sich nach dem Auftauchen besser über Wasser halten zu können), oder eben zum Abtauchen ablassen kann. Als wäre ich nicht schwer genug, musste auch zusätzliches Gewicht her. Und dann in die Maske gespuckt (gegen Beschlagen), Flossen angeschnallt und ab ins Wasser. Die ersten Atemzüge aus dem Tank waren schon ein wenig komisch. Vor allem über Wasser. Unter Wasser ging es erstaunlicherweise leichter, und war daher fast "normal". Nach dem ersten instabilien Hin-und-Her-Gewackel, weil man die Ausrüstung noch nicht so unter Kontrolle hat, wurde geübt, wie man den "Oktopus" (das Mundstück zum Tank) auch unter Wasser wieder wasserfrei bekommt, wie man ein verlorenes Mundstück, das ja am Schlauch zum Tank hängt, wieder einfängt, und wie man seine Taucherbrille auch unter Wasser wieder wasserfrei bekommt - das geht leider wirklich nur mit Wassertank, muss ich die Schnorchler unter euch vertrösten.

Ja und dann ging's auch schon los!

Langsam sind wir - der Tauchlehrer Mohammed und meine beiden Arbeitskolleginnen - abgetaucht. Leider konnte eine wegen Problemen mit den Ohren und des Druckausgleichs nicht weiter als 1m abtauchen, und sie ist dann zurück zum Boot geschwommen. Auch die andere Arbeitskollegin hat nach 4 m Tiefe aufgegeben, und hatte nach einem heiteren Ratespiel verschiedenster Unterwasserhandzeichen zwischen "nicht o.k." und "alles o.k." zu verstehen gegeben, auftauchen zu wollen. Nachdem mich der Tauchlehrer nicht alleine in der Tiefe lassen wollte, sind wir alle aufgetaucht. Danach sind der Tauchlehrer und ich wieder in die Tiefe zurückgekehrt. Als Sicherheitsmaßnahme musste ich ihm meine Hand geben. Zu viele Tauchschüler seien ihm schon "abgeboscht", weil sie plötzlich schöne Fische oder Korallen gesehen hätten. Egal ob Masche oder nicht, ich fand's ok, weil dadurch auch ein sehr unmittelbarer Kontakt herrscht, wenn man einander auf irgendetwas aufmerksam machen wollte. Und davon gab's genug! So viele bunte neonfarbene Fische, hübsch gemusterte Fische wie aus dem Film "Nemo" und auch wunderschöne Korallen. Auf eine lila-schwarze Anemone wurde ich auch aufmerksam gemacht: betörend schön, aber leider giftig. Ich sage euch: das müsst ihr unbedingt probieren! Und nicht in irgendeinem schlammigen See bei 13°C, sondern irgendwo, wo es mit 20°C immer noch recht frisch zugeht, aber wo es auch etwas zu entdecken gibt! Ich hab in den letzten Jahren die Berge kennengelernt, aber ich muss sagen, dass auch die Unterwasserwelt nicht zu verachten ist!

Nach einer kurzen Teepause gab es noch einen zweiten Tauchgang - diesmal die Kollegin, die nach 4 m aufgegeben hatte, ebenfalls mit von der Partie. Ebenso wie ein weiterer Taucher, der uns nur so begleitet hat. Entlang der Ankerkette ging es jetzt nun also schon recht zügig in die Tiefe - bis maximal 12 m. Mehr ist auch für Open Water Divers nicht drin. Und was soll ich sagen? Bei meinem Glück hab ich doch tatsächlich ein Tauchermesser am Meeresgrund ausgemacht! Das muss jemand verloren haben... Nachdem der Tauchlehrer nicht loslassen wollte, hat sich der "extra" Taucher bereiterklärt, das Messer vom Boden aufzuklauben, und zu verwahren. Er hat es mir am Boot dann übergeben. Nach einem Waschgang im Geschirrspüler am nächsten Tag und sorgfältiger Entfernung sämtlicher Muschel/Rostreste war es fast wie neu. Vielleicht werde ich es noch ein wenig schleifen müssen, aber das soll mein geringstes Problem sein. So schnell werd ich ja hoffentlich doch nicht von irgendeinem Meeresbewohner angegriffen, und ich kann mir auch Schöneres vorstellen, als mich im Fischnetz zu verheddern.

Die Unterwasserwelt war natürlich auch beim zweiten Tauchgan wieder atemberaubend, und diesmal waren auch richtig große Fische mit Glubschaugen dabei. Die waren ziemlich zylinderförmig mit Anlehnung an Quader, wenn man das so nennen kann - jedenfalls waren sie an jeder Körperstelle genauso breit wie hoch, und sie hatten durchaus Ecken drin. Jedenfalls saßen die Glubschaugen ziemlich weit oben und relativ weit nach vorne gerichtet. Spricht also für räumliches Sehen. Tauchen ist sehr interessant.

Ich hab mir überlegt, mir diese Sportart für den Sommer "aufzuheben", weil momentan sind ja die Temperaturen durchaus zum Wandern oder Klettern geeignet.

Umzug mit Komplikationen, 10.02.2011

Juhuu, ich bin endlich umgezogen, aber leider mit Verspätung.

 Am Do war doch geplanter Umzugstermin. Also hab ich in der Früh ausgecheckt, und Bescheid gegeben, dass das Concierge-Service bitte meine Sachen aus dem Zimmer holen solle (2 Koffer), und tagsüber in den Kofferaufbewahrungsraum geben sollte, um sie dann bei Freiwerden des Apartments umsiedeln zu können. Locker flockig mit Aussicht auf einen Waschtag in die Arbeit gefahren. Abends hergekommen, wollte einchecken, und kriege zur Antwort: "I am sorry Ma'am, but we are totally fully booked!" Ich: "This is a joke, right? I was supposed to move today. I even have an email confirmation saying I would move today." Antwort: "I am so sorry, but we don't have any other room than suites. We are totally fully booked". Ich: "Ok, I called your Sales Manager yesterday in order to clarify how I was supposed to deal with the move. She told me, I should check out in the morning and come back in the evening and check into the apartment. She didn't tell me anything about any delay". Antwort: "I am sorry, but we are totally fully booked." Ich: "Ok, please give her a call!". Nach dem Call: "I am so sorry, but currently we don't have any apartments - we are totally fully booked." Oh, screw you!!!

Also, ich war wieder in meiner Schuhschachtel! Und am nächsten Tag die Prozedur von vorne, weil's so schön war. Hatte irgendwie was von "Und täglich grüßt das Murmeltier"...   Naja, umgezogen bin ich dann am nächsten Tag, aber irgendwie will's nicht so ganz perfekt werden... Das Apartment ist jetzt riesengroß, ich kann endlich kochen (und finde jetzt kaum Zeit dazu), aber dafür ist es wirklich schweinekalt. Die Klimaanlage ist in der Küche nicht regulierbar, und da ist der Abzug permanent eingeschalten, und ich hab den Schalter noch nicht entdeckt. Möglicherweise sollte ich einfach im Sicherungskasten nachgucken, ist mir aber auch erst jetzt beim Schreiben eingefallen. Hat irgendwer Ideen?
Sicherungskasten ist gecheckt - kann man nicht ausschalten, ohne das Licht permanent abzudrehen, und auch alle anderen Leitungen lahmzulegen. Und wer jetzt scherzhaft meint, ich solle einfach die Fenster öffnen, dem sei gesagt, dass dies leider nicht möglich ist :-(. Naja, ich werde wohl noch irgendwann einen Techniker kommen lassen müssen. Das Internet hat ja auch nicht gleich funktioniert.

Wednesday, February 16, 2011

3 Wochen bin ich bereits hier!, 08.02.2011

Wow, schon echt lange nicht mehr geschrieben!

Tja, was soll ich sagen, ich stecke leider bis zu den Ohrwascheln in Arbeit... und ich fürchte, das wird jetzt auch noch 1 - 2 Monate so weitergehen. Am 1.2. ist nämlich das letzte Projekt "live gegangen", an dem "meine" Projekt-Manager gearbeitet haben, die in weiterer Folge auch das System für meine Geschäftsfälle vorbereiten sollen, und somit konzentrieren sie sich nun auf mich. Das bedeutet leider auch, dass sie zu mir kommen, und mir Termine setzen wie: "Wir brauchen die und die Daten. Heute." Und ich weiß vor lauter Arbeit nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Meine To-Do-Liste wird von Tag zu Tag länger, obwohl ich so effizient arbeite wie nur irgendwie möglich. Kaum sind einige Dinge erledigt, kommt schon der Nächste auf mich zu, und fragt mich, wie denn das und das werden soll. Zwischendurch soll ich dem zukünftig zuständigen Kundendienst noch einen kurzen Überblick inklusive Training geben, und dann ist der reguläre Tag auch schon dahin. Dann beginne ich, die Emails aus Wien abzuarbeiten, denn denen bin ich ja drei Stunden voraus, und damit kann ich diese Kollegen sogar um diese hier unchristliche (haha, Wortwitz :-)) Zeit noch erreichen.

Langer Rede, kurzer Sinn: nach 10 - 11 Stunden Arbeit am Tag bleibt nicht viel Zeit und Muße für Freizeit. Insofern gibt es auch nicht sooooo viel zu erzählen.

Also, ich bin heute den letzten Tag in meiner "Schuhschachtel" wie ich mein Zimmer gerne nenne, denn morgen ist er endlich: der heißersehnte Tag des Umzugs in mein neues, geräumiges Apartment. Mittlerweile stört mich die Größe oder Kleinheit des Studios gar nicht mehr so sehr, weil ich bin momentan eh nur zum Schlafen da. Und der Fernseher hätte locker auch unrepariert bleiben können. Ich habe ihn nicht wieder aufgedreht.

Morgen ziehe ich also um. Das heißt, ich muss heute noch packen, dann morgen alles in mein Auto verladen, auschecken, arbeiten gehen, und abends wieder einchecken. Es geht nämlich weder, dass ich mein Apartment bereits in der Früh beziehen kann, noch dass ich mein Studio bis zum Abend behalten kann. Hmmmm, wenn das jetzt die letzte Hürde zum Einzug sein soll, soll's mir Recht sein...

Weil mich einige Leute gefragt haben, ob man denn im Meer nicht baden dürfe... Doch, darf man schon, aber es gestaltet sich um einiges schwieriger als erwartet. Ich wurde bereits zweimal vom Ufer verscheucht. Einmal, weil es bereits dunkel war, und der Security-Mensch vermutlich keine Lust hatte, betrunkene Menschen aus dem Wasser zu fischen, und einmal, weil die Strandbar erst ab 16 Uhr geöffnet ist. Ich war leider bereits um 15 Uhr dort, und bis 16 Uhr ist der Strand nur für Hotelgäste da. Also, Gäste des dort platzierten Hotels. Mein Hotel hat keinen Strandzugang. Und auch der Pool ist eher mickrig, aber ok. Also, in Dubai gibt es halt Strandabschnitte, die öffentlich zugänglich sind. Einen beim Hilton im Gebiet Jumeirah Beach Residence, einen in der Nähe des Burj Al Arab und einen angeblich recht netten, weil familienfreundlich und deshalb auch für Frauen recht anbaggersicheren Strandabschnitt namens Jumeirah Park. Dort zahlt man angeblich ein bissl Eintritt (kann nicht viel sein), aber man hat dafür auch Bäume, unter denen man sich ein schattiges Plätzchen suchen kann. Werd das mal in den nächsten Wochen ausprobieren und berichten...

Was ich noch gerne endlich ausprobieren will, sind die lokalen Klettergelegenheiten. 

Immerhin bin ich jetzt auf Hardcore-Kletter-Entzug. Schon fast 4 Wochen kein klettern. So ernst kann das mit dem Vermeiden von gefählichen Abenteuern von dem Indischen Handleser gar nicht gemeint gewesen sein....

Was habe ich in der letzten Woche so alles getrieben? Hm, ich werde mein schlaues Tagebuch befragen, irgendwie verschwimmen die Tage schon ein wenig, und die Sache mit dem verlegten Wochenende (auf Fr/Sa) macht die Sache mit der Orientierung anhand von Wochentagen nicht unbedingt leichter. Für mich ist der erste Tag des Wochenendes immer noch Sa, und deshalb bin ich So immer basserstaunt, dass noch gar nicht Mo ist. Klingt verwirrend? Ja, ich bin es auch :-)

Naja, also Sa letzte Woche war ich noch mit Wayne im Gold-Souk. Es ist gut, männliche Begleitung bei solchen Abenteuern zu haben, denn trotz aller Westlichkeit ist Vorsicht immer noch angebracht. Natürlich hat er echt nichts ausgelassen, und hat zwei Uhren-Plagiate in einem gottverlassenen Stiegenhaus gekauft. War sicherlich ein super Deal! Aber ich hab mir halbert ins Hemd gemacht, und mir wer weiß was ausgemalt. Von Razzia durch Polizei bis zur Verschleppung zwecks Menschenhandels. Ja, da ist mir eindeutig meine Phantasie durchgegangen, aber dafür, dass ich nicht so leicht Muffensausen habe, ist das echt ein Zeichen...

So war dann recht ruhig - die Ruhe vor dem Sturm! Mo Vormittag war auch noch so ruhig, dass ich beschlossen habe, in der Mittagspause ein paar Besorgungen zu machen. Ich bin nun stolze Besitzerin einer Verteilersteckdose mit 4 internationalen Steckplätzen. Und ein Handy-Ladegerät mit 25 verschiedenen Adaptern hab ich jetzt auch. Zusammen mit einem Mangosaft hat mich das nicht einmal 90 AED gekauft, also schlappe 18 EUR. Und - das Allerbeste! Ich hab jetzt eine neue Kamera! Panasonic Lumix, superklein, superflach, meine alten SD-Karten passen, und gute Fotos gelingen auch schon. Das Ding hat schon 14 Megapixel! Und einen 8-fach optischen Zoom. Um nicht mal 120 EUR. Das ist schon genial! 

Ich mein, sie kann leider nur Englisch, Arabisch und diverse asiatische Sprachen, aber ich find sie super. Die Gebrauchsanleitung muss ich erst noch studieren. Da komm ich dann sicher noch auf ein paar andere Details drauf. Ja Fotos... ich fürcht, da werd ich euch leider noch länger ein paar schuldig bleiben. Ich hab nämlich ein Problem. Mein Speicherplatz auf meinem Laptop ist mir ausgegangen. Der Compi fragt mich jedes Mal beim Start, ob ich nicht doch lieber ein bisserl Platz auf meiner Festplatte schaffen wollen würde. Naja, das schon, aber nicht im Gegenzug für Dateiverlust. Also, ich werd mir was überlegen. Und vermutlich reicht es, wenn ich ein bisserl Musik auf meine externen Platten verlagere.

Nach meinem Spontankauf der Kamera zurück in der Arbeit, ist die Hölle über mich hereingebrochen - alle möglichen Notfälle mit verschiedenen Reports/Daten/Submissions. Wääääh!

Ihr habt sicher die Berichte über Ägypten verfolgt oder zumindest am Rande mitbekommen. Das Gute ist: es ist nicht in Dubai - und es besteht auch keine Gefahr. Das Schlechte ist: es hat trotzdem mit mir zu tun. Ein Teil der zu übertragenden Aufgaben wird nämlich in weiterer Folge aus Ägypten erledigt. Wenn da jetzt pausenlos Feuer am Dach ist - und unser Büro in Kairo ist so ziemlich im Zentrum der Unruhen, ist es kein guter Zeitpunkt für einen Transfer. Also habe ich ein Krisenmeeting veranlasst, wo mögliche Backup-Pläne angedacht wurden. 

Ein Vorschlag war, Leihmitarbeiter hier in UAE aufzunehmen. Was dagegen spricht, ist sowohl das Training, das man den Mitarbeitern zuerst angedeihen lassen müsste (und der entsprechende Zeitaufwand), als auch die allseits bekannte langsame IT, die es sicherlich fertigbringen würde, die notwendigen User-Accounts einfach nicht in der Zeit aufsetzen zu können. Also mein Vorschlag: lasst doch einfach unsere Ägyptischen Kollegen einfliegen! Die müssen wir da wie dort bezahlen, sind schon aufgesetzt und kennen sich mit dem System blendend aus! Einwand: die werden sicher ihre Familien und Häuser nciht verlassen wollen. Fein, dann lassen wir halt nur die ungebundenen Kolleg/Innen einfliegen. Allgemeines Kopfnicken zu meinem Vorschlag. Ja, ich war stolz!

Zum Dank bin ich bis 9 Uhr abends geblieben. Und danach hab ich bei meinem Kollegen Wäsche gewaschen. War schon dringend notwendig. tmi: Ich hatte keine Unterwäsche mehr! Und die schönen Hosen kann man halt auch nicht ewig anziehen, auch wenn man mit Röcken abwechselt. Röcke sind momentan übrigens meine Lieblinge! Da muss man sich keine Gedanken wegen des Oberteils oder des Blazers machen, das schaut mit den richtigen Schuhen immer sehr passabel aus.

Mi war ebenfalls ein langer Tag - bis 8, und Do war auch lang, aber mit Vorfreude auf das Vorhaben "Neo's Bar" geködert. Neo's Bar ist eine der "In-Bars" in Dubai. Sie befindet sich irgendwo im über 60.Stock des Hotels "The Address" - mit direktem Blick auf den Burj Khalifa (höchstes Gebäude) und die Springbrunnenanlage rundherum. Weiters ist die Bar natürlich superstylish und bietet ein weites Spektrum an Sozialstudien. Von westlichen "Tigerlillys" bis zum traditionell gekleideten Araber ist alles dabei. Und nicht nur kleidungstechnisch, sondern auch einstellungsmäßig. Besagte "Tigerlilly" ist einfach eine total durchgestylte Tussi im Leoparden-Hosenanzug, die sich extrem katzenartig an das Opfer ihrer Begierde, einen ebenfalls westlich gekleideten Mann, angeschmiegt und umtänzelt hatte. 

Das missfiel einem traditionell eingestellten und gekleideten Araber natürlich komplett, er hat so lange mit dem "Opfer" (dem westlich gekleideten Mann) gesprochen, bis es der Tigerlilly zu bunt wurde, und sie einen anderen Platz gesucht haben. Leider war außer an der Bar nichts frei, und so sind sie schließlich am anderen Ende der Bar gelandet, und Tigerlilly hat mit ihrem Gegarne weitergemacht. Es dauerte nicht lange, und der immer noch aufgebrachte Araber hat seinen Platz verlassen, und ist dem Pärchen gefolgt, um mit seiner Strafpredigt weiterzumachen.

Man muss fairerweise dazusagen, dass man mir bereits am Anfang meines Aufenthaltes eindeutig klargemacht hat, dass zwischen den Geschlechtern "no sign of affection" angebracht wäre. Das inkludiert Umarmungen zwischen Mann und Frau, ebenso wie Wangenbussis zur Begrüßung. Zungenküsse sind natürlich ganz pfui-pfui. Aber das würde man bei uns ja auch eher in die Kategorie Teenager bzw. Privat geben. Egal, Umarmungen und sogar Wangenbussis sind solange erlaubt, als sie zwischen Mann-Mann oder Frau-Frau stattfinden. Ein komplett neues Konzept, denn ich bin ja mit allen, die ich gern hab, sehr herzlich.

Am Fr, meinem freien Tag :-) war ich dann in der Mall of the Emirates und war beim Finden einer neuen Handtasche äußerst erfolgreich. Hab ich tatsächlich gebraucht! Weil ich hab hier nur einen Wanderrucksack, einen Laptoprucksack und eine Mini-Handtasche, die nicht alltagstauglich ist. Meine neue Handtasche ist ihr eigenes Universum :-) - noch ist sie neu, und damit kugelt noch kein unnötiges Klumpert darin herum, aber Platz dafür wär genug. Ich werde versuchen, keine alten Sitten einreißen zu lassen.

Abends ging es mit dem Ausgehprogramm weiter: mit einigen Freunden begann ich den Abend im "Puerto de Elite", einer äußerst stylishen Openair-Cocktailbar (ebenfalls in einem Hotel der Kette "The Address", allerdings im Dubai Marina-Viertel) mit ein paar vorzüglichen Cocktails, um dann vom DJ in Tanzlaune gebracht zu werden. Leider gab es weder eine wirkliche Tanzfläche, noch tanzmotivierte Besucher, sodass wir kurzerhand beschlossen, nach Mina A'Salam zu fahren. Dort befindet sich der Club Trilogy. Normalerweise absolut nix für meine Ohren, weil ziemlich wumm-wumm, aber an dem Abend hat die Musik irgendwie gepasst. Später sind wir dann auf der Dachterrasse mit Blick auf den Burj Al Arab mit einer Shisha in der Hand und Musik der 90er im Ohr gelandet. Irgendwann um halb 3 war ich dann wieder daheim...

Tags darauf erstmal gemütlich ausgeschlafen, dann um 2 Uhr losgetigert, um mich mit einem Kollegen zum Ausflug zum Dune-Bashing zu treffen. Dabei fährt man mit einem Allrad-Vehikel lustig über die Sand-Dünen im Landesinneren. Ist lustig! Vor allem, wenn man in der dritten Sitzreihe sitzt, und praktisch zusammengefalten ohne Stauraum für die Füße irgendwie zwischen den Streben verkeilt versucht, ein paar spektakuläre Fotos zu schießen. Also ich bin mir nicht sicher, ob mir das wirklich gelungen ist, denn ich konnte das Ergebnis ja bekanntermaßen noch nciht am großen Bildschirm beurteilen...

Nach der Dünen-Fahrt gab's gratis Kamelreiten, und dann hätten wir die Zeit bis zum Abendessen noch mit Quadfahren (allradgängige Ein/Zweisitzer mit Moped-Motoren), Verkleiden mit abendländischer Tracht oder oder Sand-Boarding totschlagen können. Ich hab mich für Popcorn bei Sonnenuntergang auf der Düne entschieden. Und in weiter Ferne der Burj Khalifa... Den sieht man wohl von überall im Land...

Achja, ich hab drei Wetten gewonnen:
1) die Abholjeeps sind die gleichen Jeeps, die auch für die Dünen-Fahrt genommen werden. Es müssen bloß die Reifen aufgepumpt werden.
2) Quadfahren ist nicht im Ausflug inkludiert
3) es wird beim Abendessen auch ein tanzender Derwish auftreten (hatte ich von Fotos von René in Erinnerung, war mir aber nicht wirklich sicher).

Was beim Abendessen echt lustig war, war, dass es zwei Schlangen gab. An und für sich nichts Ungewöhnliches, aber hier waren die Schlangen geschlechterspezifisch....
Naja, und bemerkenswert waren auch die Temperaturen! Die fühlten sich wirklich nach Winter an. Mir war trotz meines Kuschel-Pullis schweinekalt.

So war ich wieder in der Arbeit - und danach zu fertig um irgendwas zu unternehmen. Ich brauche Urlaub! Gestern war ich ebenfalls für nichts zu gebrauchen, hab mich aber trotzdem aufgerafft, und einen Couchsurfer getroffen, der mich vor zwei Jahren mal wegen eines Schlafplatzes angeschrieben hatte, für den ich damals aber keine Zeit gehabt hatte, und der nun anhand meines Logins auf die Couchsurfing-Seite erkannt hat, dass ich in Dubai unterwegs wäre. Mist, die Systeme werden immer schlauer beim Tracken und Vernetzen! Da könnte man echt den Verfolger kriegen. Abgesehen von diesem einen Couchsurfer haben das sicherlich noch einige andere mitgekriegt, dass ich als Wienerin in Dubai bin, jedenfalls hab ich insgesamt 4 Emails bekommen - alle von Männern, ob ich nicht Zeit und Lust auf ein Treffen habe, von Fall zu Fall mehr oder weniger nach Einladung zu Date klingend. Hm, glauben die Araber wirklich, europäische Frauen wären alle leichtgläubiges Frischfleisch "on demand"? Also mit mir sicher nicht!

Naja, "mein" Couchsurfer "von damals", den ich zuvor nie kennengelernt hatte, und den ich gestern nun mit einer Verzögerung von zwei Jahren getroffen habe, hat sich als netter Kerl herausgestellt, der ebenfalls erst vor kurzem nach Dubai gezogen war - ursprünglich aus Pakistan. Er hat noch keinen lokalen Führerschein und hat daher einen eigenen Fahrer. Sehr komisch. Ich würde nie einen Sales Manager anstellen, der keinen Führerschein hat. Aber hier ist alles ein wenig anders.

Er ist auch auf der Suche nach Freunden. Mal sehen. Wie war das mit Zen?

Naja, das war's jetzt auch schon wieder! Ist schon wieder ein ziemlich prosaisches Werk mit epischen Ausmaßen geworden, mein Status-Bericht ;-).

Ich gehe jetzt PofferKacken (=> Kofferpacken), bevor es noch später wird. Also, eigentlich muss ich dazu nicht gehen, ich brauche mich nur umdrehen. Ist ja doch bloß eine Schuhschachtel, mein Studio ;-)

Wochenende, die Zweite!, 29.01.2011

Die letzten Tage waren ein wenig stressig! Sowohl in der Arbeit, als auch abends war immer was zu tun. Zugegebenermaßen nicht alles unangenehm.
Das Apartment ist so ziemlich die größte Sache, die mir im Magen gelegen ist. Ich hatte ja meinem Chef versprochen, auf das Angebot des "dritten" Apartments zu warten, doch es hat sich leider herausgestellt, dass nicht viel, was wir telefonisch besprochen hatten, auch wirklich Niederschlag im Vertrag gefunden hat. Statt des ausgemachten Betrages für die 7 Monate fand sich ein um 5.000 AED höherer Betrag, statt der Kaution von üblicherweise 10% fanden sich 10K AED im Vertrag, dann gab es "lustige" Klauseln, nach denen ich jedesmal, wenn ich die Stadt verließe, meinem Vermieter Meldung darüber geben müsste.

Alles Dinge, die meine Kollegen aus Procurement nicht gerade milde gestimmt haben. Sie haben weiters auch erzählt, dass manche "Vermieter" sich dann nicht als die eigentlichen Besitzer des Apartments herausstellen, sondern als Abzocker, die die Miete in einem Scheck einstreichen, und dann von der Bildfläche verschwinden. Ich habe auch von Fällen gehört, wo die Agenten strikten Kontakt zum Vermieter unterbinden, das Geld einstreichen, und dann abhauen. Also hab ich ein Email an meinen Chef geschrieben und ein "na gut, dann zieh ins Apartmenthotel. Insh' allah" zurückerhalten.

Gut, da bin ich jetzt also. Allerdings noch nicht in meinem Wunschapartment. Sie haben nämlich gerade kein 2-Schlafzimmer-Apartment frei, und deshalb haben sie mich derzeit in ein "Studio" gesteckt. Ca. 14 Tage. Ich hab noch nicht genau nachgezählt, aber Umzugstag ist der 09.02. Naja, ich hatte gehofft, endlich einen Herd und auch eine Waschmaschine zu haben, aber es hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Studio um ein klassisches "Wohn-Klo mit Dusch-Küche" handelt. Nicht-Familienmitglieder mögen sich jetzt fragen, was das nun wieder ist, aber das ist einfach die Bezeichnung für ein Mini-Zimmer, in dem alles in einer anderen Ecke enthalten ist. Ich bin froh, dass zumindest die Nasszelle vom Raum abgetrennt ist. Aber das Bett steht ungefähr 30cm parallel zur Küchenzeile. Das heißt, ich kann nicht mal den Kühlschrank ordentlich aufmachen. Kein Herd, keine Waschmaschine, dafür ein Wasserkocher. Und ein Fernseher, der nicht funktioniert. Nicht, dass ich in den letzten beiden Tagen fern gesehen hätte, aber hier geht's schon um's Prinzip. Aber die paar Tage werd ich auch überleben :-)

Hey! Und am Mi hatte ich sogar meinen Medical Checkup! Man hat mir eine Ampulle Blut abgenommen, und ein Röntgen gemacht - ohne Bleischürze. Meine Eierstöcke haben sich sicher gefreut, ebenfalls ausgeleuchtet zu werden...

Achtung, potentieller tmi! Jetzt weiß ich auch, warum abgefragt wurde, ob man den Start seiner Regel eh in den letzten 10 Tagen gehabt habe... Bin froh, dass ich das Röntgen nicht öfter oder jährlich machen muss.

Und Eintrittskarte zum Büro hab ich jetzt auch eine!! Und meine Zeugnnisse sind nun auch retour (die Rückseite ist mit Stickern, Stempelmarken und Beglaubigungsunterschriften übersät). Ziemlich große Fortschritte, würd ich sagen...

Mi abends war ich dann ein vorerst letztes Mal als Hotelgast in der Business Lounge. Ein netter philippinischer Hotelangesteller, der immer wieder ein paar Worte mit mir gewechselt hatte, ist auf mich zugekommen, und hat mich gefragt, ob ich mich mit Computern auskenne. Naja, die Basics halt.... Er wolle mit einem Lied in der Karaoke-Version auftreten, aber sein Computer würde das Lied nur abspielen, wenn er eine Verbindung zum Internet habe. Das Problem war schnell identifiziert: sein "Lied" war nur 1KB "schwer", und war eigentlich nur ein Link zu einer Homepage, die dann das Lied über den Mediaplayer abspielen ließ. Er wollte das Lied aber auf eine CD brennen um in einer Bar damit auftreten zu können.
Mein Versprechen an ihn war, das Lied im Internet zu suchen. Zum Glück hab ich es auch wirklich gefunden, aber ich musste erst CDs zum Brennen finden. Wieder eine Herausforderung. Ich hab nach 10 Minuten eigenständiger Suche schließlich gefragt, und hielt sie in Händen. Gestern hab ich sie dann "überreicht", und Allan hat sich wirklich überschwänglich bedankt, und mir sogar eine Schachtel mit Pralinen oder so (habs noch nicht aufgemacht) gebracht. Dabei wollt ich ihm einfach nur helfen und eine Freude machen.

Am Do Abend war ich dann nochmals im Barasti - und hab gleich auch mal ausprobiert, wie sich das Meer so anfühlt. Nass! Aber angenehme Temperatur! Und es ist auch gleich ein großer schwarzer Security-Mann aufgetaucht, der mich vom Ufer weggescheucht hat. Als ob ich mich ertränken wollte...

Nachdem mich die Arbeit irgendwie verfolgt hat, und ich nie ohne schlechtes Gewissen mein Wochenende genießen hätte können, wenn ich nicht gewusst hätte, dass alles seine Ordnung hat, bin ich freitags bereits um 9:00 aufgestanden obwohl ich noch müde war, und bin schließlich ins Büro getigert. Erst hat alles so ausgesehen, als wäre alles ganz schlimm, aber bis auf eine kleinere Sache, war eigentlich alles doch in Ordnung. Also hab ich mich zum Pool gelegt, um ein bisserl die Sonne zu genießen. Prompt ist in diesem Moment die Sonne hinter einer riesigen Wolke verschwunden, und schließlich ist ein Sturm aufgezogen, als gäbe es kein Morgen mehr. Also hab ich mich ins Zimmer zurückgezogen und hab geschlafen.

Später hab ich beim Fortgehen mit Markus und Cameron auch noch Jill kennengelernt, die von New York für 2 Jahre hierhergegangen ist, und ebenfalls vor 3 Wochen angefangen hat. Sie hat Lust, mal klettern zu gehen - und im Unterschied zu anderen Personen, die sich bereit erklärt haben, war sie schon mal klettern. Das heißt, ich müsste nicht bei "Null" anfangen :-). Diese Woche wirds allerdings eher nix, weil meine Tage im Büro sehr lang sein werden. Monatsabschluss :-(

Gerade ist übrigens Jazz-Festival in Dubai, und daher gibt es auf dem JBR-Walk (Jumeirah Beach Residence-Walk = Strandpromenade) eine Bühne mit täglichen Jazz-Performances. Gestern waren wir von 21 - 23 Uhr dort - echt genial!!!

Ach, ich hab auch ein paar Beobachtungen bezüglich kultureller Unterschiede gemacht :-):
- Indern wackeln bei Zustimmung immer lustig mit dem kopf
- Araber beginnen beim Aufzählen immer mit dem kleinen Finger, nicht mit dem Daumen (Europa)/Zeigefinger (Nord-Amerika)
- Araber zeigen mit einem Finger auf, allerdings mit dem Handrücken nach vorne gewandt
- bei Präsentationen von Gruppenarbeiten gibt's nie eine Diskussion, wär präsentieren "muss" - es gibt in den meisten Fällen Freiwillige
- in Diskussionen kann es ziemlich laut werden, und of stehen Araber auch auf, um ihren Standpunkt zu vertreten
- die Araber in meiner Kollegenschaft sind sich der Internationalität sehr bewusst, und sprechen auch untereinander meist auf Englisch.

So, das wars jetzt mal wieder. Ich werd mich jetzt auf die Suche nach dem hauseigenen Pool machen, mit dem Vorhaben, ein wenig Sonne zu tanken, und ich werde versuchen, dabei nicht wieder gleich die Sonne zu verscheuchen....

Status quo nach einer Woche in Dubai, 24.01.2011

Do war meine letzte Meldung. Heute ist bereits Mo - in der Zwischenzeit ist viel passiert. Oder auch nicht.

Was ist nicht passiert:
Die Ausstellung meines residential visas.
Die dazugehörige Gesundenuntersuchung.
Der Erhalt eines Entry-Batches für das Bürogebäude
Rückgabe meiner Zeugnisse
Durchwahl im Büro

Böse Zungen könnten behaupten, mein Visum bekäme ich vermutlich nicht mal vor meiner Abreise im August. Andere meiner Kollegen warten bereits seit einigen Monaten darauf - ich stehe halt jeden Tag auf der Matte meines HR-Kontaktes. Das hilft anscheinend aber auch nicht weiter.

Auch eine Zutrittskarte zum Büro habe ich immer noch nicht. Angeblich müssen die aus den USA bestellt werden, und es gäbe ein ziemlich bürokratisches System, das ein schnelles Handling unmöglich mache.

Naja, und die Festnetz-Probleme bestehen immer noch. Bereits seit 30 Tagen warten einiger meiner Dubai-Kollegen auf eine eigene Durchwahl im Büro-Festnetz. Nun zähle auch ich dazu.
Ich übe mich in Zen. Das ist hier ganz wichtig! Ohne Geduld bringt man sich vermutlich selbst zum Verzweifeln!

Am Do hätte ich beinahe aufgegeben... naja, nicht ganz, aber ich war kurz davor, meinem Chef zu drohen, er solle mir eine Budget-Erhöhung geben, oder ich würde kündigen und zurückkommen. Es mache keinen Sinn, permanent abends und morgens auf Apartment-Suche zu sein, und die eigentlich wichtigen Projekte irgendwo dazwischen zu quetschen.

Zum Glück habe ich jedoch auch (teilweise) Erfolge zu vermelden!
Schuhkauf
Auto
Telefon
Appartment/Umzug

Ein Nagellack kann die Lösung vieler Probleme sein!!!
Nachdem ich am Freitag den ganzen Tag auf die Lieferung meines versprochenen Autos gewartet habe, und am Abend schon gar nicht mehr damit gerechnet habe, kam es endlich doch! Es kam ein silberner Honda Accord, der "geht wie Sau" (Zitat Gucke). Ein wirklich super Gefährt, das mit Automatik und Tempomat und sicherlich allerlei anderem Schnick-Schnack ausgestattet ist, das ich noch nicht entdeckt habe. Er geht guuuuut! Ich gebe zu, ich bin nie wirklich auf Autos abgefahren, aber daran könnte ich mich gewöhnen. Beim Parken habe ich festgestellt, dass es ein  Risending ist, aber das Gute daran ist: er ist sehr übersichtlich. Ich hab noch keinen Namen für ihn. Vorschläge?

Achja, am selben Tag hab ich mich noch nicht getraut, eine Spritztour zu machen, denn es hatte den ganzen Tag geregnet (!) und die Straßen standen teilweise unter Wasser. Auch der Verkehr ist nicht zu unterschätzen. Selbes Verrücktheitslevel wie in Griechenland.
Abends habe ich mit Markus (Kollege) und Cameron (dem Ehemann einer Kollegin) DER Hip-Bar aus 2009 einen Besuch abgestattet. Naja, steh nicht allzusehr auf hip oder nicht hip, aber die Bar namens Barasti war wirklich ganz nett: open air, teilweise überdacht, direkt am Meer, mit Live-Band und Tanzfläche. Keine Ahnung, was Drinks kosten. Cameron hat zur Feier des Tages eingeladen: sein Geburtstag, zweites Kind unterwegs, und Aussicht auf einen vielversprechenden Job.

Den nächsten Tag habe ich bis mittags verbrodelt. Und dann bin ich Markus Richtung Burj Khalifa (höchstes Gebäde der Welt) gefolgt - im eigenen Auto. Aufregend! Und Markus ist leider nicht wirklich von der gemütlichen Sorte was Geschwindigkeit anbelangt. Er hat mich mehr als einmal abgehängt. Irgendwie hab ichs trotzdem zum Burj Khalifa und der dazugehörigen Dubai Mall (größtes Einkaufszentrum Dubais und vermutlich der ganzen Welt) geschafft. Dort haben wir als allererstes meine Tagesmission erfüllt: eine Sim-Karte. Nur hat die nicht gleich funktioniert. Darauf sind wir allerdings erst gemütlich im Starbucks sitzend gekommen - gefühlte 10km Einkaufszentrum-Distanz entfernt. Also wieder zurück. Dazwischen noch im Billabong-Shop gustiert. Super! Hab auch ein nettes Kleidchen für mich gefunden, aber hauptsächlich hat Markus geshoppt. Danach ist seine Motivation allerdings dramatisch abgefallen, obwohl er auch Schuhe gebraucht hätte. Ihr erinnert euch? Hosenschuhe? tmi?
Genaus das!
Da kommt der Nagellack ins Spiel!! Zu Röcken kann man im Büro nämlich durchaus Flip Flops anziehen (habe ich an anderen Kolleginnen gesehen), aber für offene Schuhe sollten die Füßchen adrett aussehen. Also Nagellack. Roter war dann die Lösung :-). Insofern kann man mit Nagellack viele Probleme lösen. Allerdings sollte man auch an den Entferner ebensolchens denken. Der steht auf der Liste fürs nächste Wochenende ;-)

Also, die ersten drei Punkte meiner Erfolge wäre als zumindest zeitweilig erledigt abzuhaken.

Der größte Punkt liegt mir immer noch schwer im Magen: mein Apartment.

Aber ich bin schon besser geworden!

Nachdem ich nun ein eigenes Telefon habe, habe ich das Herumtelefonieren selbst übernommen, und zuvor auch meine Auswahl aus dem Internet um einiges genauer gestaltet. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich gestern 4 Treffen eingeteilt: 2 für gestern Abend noch, zwei für heute morgen.

Eines der gestrigen Appartments ist in der Auswahl, wobei ich lieber noch wegen eines anderen abwarten würde. Das zweite gestern Abend gesehene hatte ich bereits zuvor besichtigt, und es hat mir schon damals einiges nicht zugesagt.

Überhaupt ist zu erwähnen, dass die Makler nicht wirklich professionell agieren. Einige wissen nicht viel über das Apartment Bescheid, haben null Manieren (Damen Vortritt lassen, Kunden/Gäste beim Lift zuerst aussteigen lassen, permanent am Telefon, vieeeeeel zu spät beim Termin), einen sehr schwachen Händedruck. Brrrrrr!

Das erste heutige Apartment hat mir ausgesprochen gut gefallen, sehr dezent eingerichtet, Möbel recht neu und wenig abgenutzt. Ich hätte jedoch DEWA (Strom), A/C-Service und TV/Internet selber organisieren müssen. Alles nicht so schlimm, weil immer noch im Budget, aber "Welcome to Dubai": nachdem meine Firma als Vertragnehmer im Vertrag stehen muss (um Schecks ausstellen zu können), und meine Kollegen sich nicht mit separaten Verträgen/Abrechnungen herumschlagen wollen, und ich als Vertragsnehmer Probleme wegen des noch nicht ausgestellten Residential Visums bekommen könnte, ist die Lösung keine Lösung. Bye, bye, lovely apartment!

Das zweite Apartment heute hat mir nicht gefallen, aber der Portier wusste um ein zweites Apartment Bescheid, von dem ich während meiner 30-minütigen Wartezeit erfahren hatte (Zen!!!). Das habe ich gleich im Anschluss besichtigt, und ja, es ist sehr nett gestaltet, und durchaus ausbaufähig. Der Preis wäre im Budget (inklusive DEWA und Co), ABER: nur für 6 Monate. Hmpf! "Welcome to Dubai II" Der Vermieter will entweder auf 6 oder auf 12 Monate vermieten. Für die 7 Monate habe ich unzählige Telefongespräche gebraucht. Warum, ist mir bis jetzt nicht klar.

In der Zwischenzeit habe ich ihm die Trading License der ansässigen Niederlassung gegeben, und auch die elterliche Wohnadresse (sorry Mama, aber ich wollte lieber eine bewohnte Wohnung angeben!), damit er einen Vertragsentwurf aufsetzen kann. Mal sehen, was da zurückkommt.

Von all diesen Aktivitäten und Problemen habe ich meinen Kollegen aus der Einkaufsabteilung erzählt: dieselben Kollegen, die sich daraufhin geweigert haben, meine erste Wahl zu akzeptieren. Sie haben sich auf den Standpunkt gestellt, ich solle wie alle anderen Expats auch, in einem Apartmenthotel in der Nähe des Bürogebäudes wohnen. Weil das unser "preferred vendor" wäre. Punkt. Egal, was mein Chef zum Budget sagt. Daraufhin habe ich sie gebeten, das meinem Chef klar zu machen, und  plötzlich war er bereit, nachzugeben.

Trotzdem war ich fair genug, ihm von dem potentiellen Deal mit dem dritten heutigen Apartment zu erzählen, und wir haben vereinbart, dass wir auf die Antwort/den Vertragsentwurf warten. Sollte das nicht entsprechen, würden wir das Apartmenthotel nehmen.

Soweit, so gut! Schaut so aus, als hätte ich auch nächste Woche ein Dach über dem Kopf :-)
Wer hätte gedacht, dass es so schwierig sein könnte.

Andererseits, für eine Woche "sich auf die Hinterbeine stellen" eh auch nicht schlecht.
Ich bin wieder im Gleichgewicht. Hat mir gefehlt.

Oh, ich vergaß zu erwähnen, dass sich die schrecklichen Manieren leider nicht nur auf die Makler beschränken! Leider habe ich auch einige männliche Kollegen (vorzugsweise aus Ägypten), die mich während der Arbeit am liebsten von oben herab, und in ein Rockerl bekleidet am liebsten von unten betrachten würden. Schrecklich!
Aber ansonsten: alles im grünen Bereich :-)

Meine Kollegen in meiner Tischgruppe sind äußerst nett!!! Sie haben auch keinen Genierer mehr, sich untereinander vor mir zu unterhalten, oder kleine Witzchen zu machen. Merke: selbst gekaufte Cookies helfen beim Auftauen!

Heute wurde ich schon gefragt, ob ich mit zum Mittagstisch gehe. Musste ich leider ablehnen, da ein Kollege aus Österreich ausnahmsweise im Büro war (und nicht im Büro des Außenlagers in Jebel Ali, welches etwa 15 Minuten entfernt ist). Auch morgen werde ich nicht können, weil ich in Meetings sein werde, aber Mi werde ich das dann nachholen. Ich finde, es ist als durchaus großer Erfolg zu werten, zum Essen gefragt zu werden. Und eine Kollegin, der ich erzählt hatte, dass ich klettere, hat bereits gemeint, dass sie das auch gerne ausprobieren würde. Ich habe daraufhin Unterricht angeboten :-)

Eine meiner Kolleginnen befrage ich auch bezüglich meiner Kleiderwahl. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich einen bestimmten Rock tragen sollte, oder nicht, nehme ich ihn einfach mit in die Arbeit, lege ihn vor meiner Kleidung an den Körper, und frage sie, ob es vom gesellschaftlichen Standpunkt akzeptabel wäre.
Leider habe ich meine Rockwahl heute gebüßt: ein Sessel beim Mittagstisch hat mir ein Stückerl rausgerissen.

Mama, da gibts doch so Stoff-Fleckerl zum Draufbügeln auf die linke Seite des Stoffes: gibts das auch in anderen Farben als weiß? Wenn ja, musst mir sagen wo, damit ich das dann in Wien besorgen kann.....

Hmmmmm, das war jetzt doch wieder eher lang! Ich hoffe, es ist euch noch nicht langweilig!

Erstes Wochende, 20.01.2011

Es ist Wochenende!!!!
Zumindest hier :-)

Es ist wirklich super: ein So, den man in der Arbeit verbringen muss, fühlt sich nicht wie ein Mo an, und damit ist die Arbeitswoche irgendwie kürzer, weil ja am Do schon wieder Wochenende ist..... Naja. Alles eine Sache der Perspektive!

Ich bin froh, dass Wochenende ist.

Die letzten beiden Tage war ich in Trainings: Anti-Boykott, US Licensing, Restricted Party Screening - uff! Also, eigentlich alles wichtig, wenn man im mittleren Osten Geschäfte machen will. Viele Handelspartner verstecken in ihren Vertrgen nämlich Klauseln, nach denen man keine Geschäftsbeziehungen mit Israel unterhalten dürfte, mit bestimmten Ländern dürfen US-Firmen aufgrund der Handel-Embargos ohne Lizenzen keine Geschäfte unterhalten: so im Iran, Sudan und teilweise gilt das auch für Syrien. Und nachdem das Böse überall lauert, müssen sämtliche Handelspartner durch ein Programm auf potentielle Beziehungen zu juristischen/natürlichen Personen auf den verschiedensten "schwarzen Listen" verschiedenster Organisationen überprüft werden. So weit, so gut!

Heute bin ich dann wieder effektiv zum Arbeiten gekommen, wenn auch nicht besonders effizient.

Mein Residential Visa ist noch immer ausständig. Man hat mir gesagt, ich müsse, um 12 Uhr im Personal-Büro sein, um dann bis 13 Uhr mit einem Kollegen beim Medical Check für mein Visum zu erscheinen. Als ich um 12 Uhr gefragt habe, wo ich hinmüsse, sagte man mir, der Termin wäre erst nächste Woche, da noch einige schriftlichen Informationen gefehlt hätten: Namen der Eltern, Übersetzung meines lokalen Arbeitsvertrages. Ein Krampf! Manchmal frage ich mich, ob meine Kollegen aus der Personalabteilung wohl zum ersten Mal ein Visum beantragen?

Meine Zeugnisse (die ich schnellstmöglich beglaubigt hatte schicken müssen) habe ich bis dato auch noch nicht zurückerhalten... werde mich mal erkundigen - gehört auf meine To do-list. Das ist auch eine meiner Beobachtungen: langsam fange ich an, auf Englisch zu denken. Oft suche ich zwar nach einem Begriff, aber er will mir dann auch auf Deutsch einfach nicht einfallen... Bin gespannt, ob ich bei meiner Rückkehr Schwierigkeiten mit dem Satzbau beim Reden haben werde. Beim Schreiben kann man ja wenigstens denken, aber beim Sprechen ist es doch ein Unterschied.

Neben dem Visum liegt mir ein weiterer großer Brocken im Magen: das Apartment. Ich hab noch immer nichts gefunden, und irgendwie verlässt mich in der Beziehung langsam die Geduld. Die Apartments, die ich bis jetzt gesehen habe, waren entweder für ein ganzes Jahr zu mieten (womit mein aliquotes Budget ein entsprechend niedrigeres "Jahresbudget" von ergeben würden, und ich meine Ansprüche nochmals herunterschrauben müsste), oder extrem schäbig/abgewohnt, oder von der Lage eher suboptimal.

Manchmal hat gar ein Herd, eine Waschmaschine oder andere lebenswichtige Dinge (Bettzeug) gefehlt - von einem Staubsauger gar nicht zu reden.... Das wären alles Dinge, die ich noch zusätzlich (von meinem Geld?) kaufen müsste, und die das Budget auch nicht außer Acht lassen würden.
Und ja, ich bin picky!! Ich habe zu Hause eine wunderbare Wohnung, die ich extrem kuschelig finde, und ich will ehrlich gesagt kein halbes Jahr in irgendeiner Bude wohnen.
Meine Kollegen konnten das Hotel bereits herunterhandeln, aber selbst bei dem Betrag hab ich einen Korb bekommen, obwohl ich auch schon angeboten habe, dass ich einen Teil aus meiner Tasche finanzieren würde, wenn mir das Hotel noch mit 1.000 AED entgegenkommt. Wer sich fragt, wieviel das in "echtem Geld" ist: 1000 AED sind ca. 205 EUR. Allerdings ist das verrechnungstechnisch wohl nicht so einfach....

Mal gucken. Ich bin jetzt erstmal frustriert.

Das könnte sich allerdings morgen schon wieder ändern! Ich habe nämlich überraschenderweise doch meine Kostenstelle verraten bekommen. Nein, das ist nicht unwichtig! Ohne Kostenstelle können nämlich keine POs (Purchase Orders = Kauf/Serviceanträge) im System erfasst werden, und bevor ein solches PO nicht genehmigt ist, können keine Ausgaben für mich getätigt werden. Insofern könnten die Spesen, die für mein Visum anfallen, noch nicht einmal abgerechnet werden. Das ist aber die kleinere Sorge. Meine größere betrifft das Apartment, die Besorgung eines Mietwagens und auch ein Handy. Ohne Handy ist man bei der Apartment-Suche nämlich ziemlich erschossen, und meinen Chef erfreut eine meterlange Roaming-Gebühren-Rechnung sicher auch nicht. Noch dazu habe ich kein eigenes Festnetz, weil man mir noch keine Durchwahl zuweisen konnte (ist für 30 weitere Kollegen ebenfalls ein Problem, bin also nicht die einzige). Also noch eine Handy-Belastung.

Bezüglich Handy habe ich bereits beschlossen, mir eine eigene Prepaid-Sim-Karte zuzulegen, und nicht auf das Firmen-Handy zu warten. Das könnte noch lange dauern. So kann ich dann wenigstens firmenintern kommunizieren, wenn ich wieder mal ins andere Büro muss, das durch eine Sicherheitstür getrennt ist, und für die man eine elektronische Eintrittskarte braucht. So eine habe ich nämlich auch noch nicht. Davon gibt's zuwenig, und es sind auch alle Besucherkarten vergeben.

Wenn ich so drüber nachdenke, funktioniert eigentlich vieles nicht! Gemessen daran, müsste ich viel unglücklicher sein. Hm, unglücklich ist das falsche Wort. Ich bin weder glücklich, noch unglücklich, aber ich bin ungeduldig und teilweise unzufrieden damit, wie langsam alles geht.

Von der Stadt habe ich noch wenig gesehen - bis auf die Apartment-Besichtigungs-Touren Richtung Dubai Marina (ein Meer aus Wolkenkratzern) und Jumeirah Beach Residence (ein Meer an Wohntürmen am Meer ;-)). Das sind die besten Wohngegenden in der Nähe meines Büros. Das Apartment-Hotel meines Kollegen ist übrigens nur 5 Minuten vom Büro entfernt, was auch super für mich wäre, da ich keine Zeit in Staus verplempern würde.
Von der Stadt werde ich vermutlich auch morgen noch nicht viel sehen, da ich morgen - ja, morgen schon!!!! - ein Auto bekomme :-). Das hat mich wirklich überrascht!!! Sobald meine Kollegin aus dem Personalwesen meine Kostenstelle erfahren hatte, hat sie sich sofort um ein Auto gekümmert. Ich glaube, ich tu ihr leid!
Dafür kriegt sie ein besonders großes Kuchenstück, sobald ich einen Ofen zum Backen habe :-)

Naja, jedenfalls sollte ich halt zur Ankunftszeit des Autos in der Nähe des Hotels sein, damit ich es auch übernehmen kann. Und ich werde mich um einen Parkplatz kümmern müssen. Vielleicht ist bei meinem Hotel ein Parkplatz inbegriffen. Nachdem da auch schon freie Snacks in der Business-Lounge inbegriffen sind, würde es mich nciht sonderlich verwundern, und fragen kostet ja nichts.

Und gleich werde ich mich auch nicht in den mörderischen Verkehr Dubais wagen. Zumindest nicht in Ecken, die ich noch nie gesehen habe. Zum Schluss brauch ich einen Taxi-Lenker, der mich in meinem "eigenen" Auto zurück zum Hotel bringt ;-)

Also hab ich mir für morgen vorgenommen, mein Auto kennenzulernen, eine Beziehung aufzubauen und Vertrauen zu fassen. Dafür werden kleinere Ausfahrten zum Einkaufszentrum reichen müssen. Ich brauche eine SimCard sowie hübsche neue Hosenschuhe - die jetzigen sind Rockschuhe, für die man dünne Strümpfe braucht - da ich meine schäbigen alten Hosenschuhe gleich zu Hause gelassen habe. Und die Rockschuhe haben bereits Blasen verursacht. Hosenschuhe sind Schuhe, deren Vorderteil gerade so weit zum Rist hinaufreicht, dass die Hose über dem Beginn der Schuhe hängt. Damit kann man dann auch andere "normale" schwarze Socken anziehen, und muss keine dünnen Strümpfe tragen.

Moment, beim letzten Absatz könnte es sich um einen "tmi" (too much information) gehandelt haben, also einfach vergessen!

Was ich am Sa mache, weiß ich noch nicht. Eventuell Apartment suchen? Kochen geht ja noch nicht, obwohl ich echt einen "Zahn" auf was Selbstfabriziertes hätte.... Oder doch besser schwimmen gehen? Ich hab keine Ahnung! Vielleicht hab ich ja morgen wieder mehr Lust zum Apartment-Gucken.

Das liebe Wetter.... kommt ganz zum Schluss, denn berühmt ist es nicht wirklich. Es ist stabil dunstig. Das heißt, man sieht die Sonne so gut wie nie, aber es ist trotzdem warm. Schätzomative 25°C hat es. Ganz angenehm, und auch am Abend kann man draußen sitzen, aber lieber mit Westerl oder Pulli.

Achja, hab ich euch schon von meinem Schmalspur-Patriotismus erzählt? Ich habe auf dem Frühstückstisch ein paar Glaserl d'arbo Marmelade entdeckt, und hab's gleich fotografieren müssen. Mit der Intention, euch das Handy-Foto gleich als Beweis zu schicken. Irgendwie war ich bis dato zu faul, das Handy mit dem Compi zu verbinden...

Wisst ihr, welcher "alte Bekannte" mir weiters begegnet ist? Mirinda! Orangensaft aus Kroatien-Urlauben vergangener Tage! Musste mir gleich ein "6-Pack" kaufen ;-). Die Dosen haben hier übrigens auch einen anderen Verschluss als bei uns. Die Laschen lassen sich ganz abziehen. Angeblich hätten laut einem Kollegen alle Dosen in Europa dieses Öffnungssystem gehabt, aber ich könnte mich nciht erinnern, dass ich dieses System jemals bewusst in Österreich wahrgenommen habe. Wenn, dann muss das schon 20 Jahre her sein....

Kreditkarten-Malheur: am Tag nach meinem Kreditkarten-Verlust hat sie mir ein Kollege zurückgebracht. Sie war in seinem Büro aus meinem "Oaschtaschl" gerutscht. Ich sage nochmals: nie wieder 2 Plastikkarten in einem "Oaschtaschl".

Na, wenigstens ist so exzessiver Missbrauch ausgeschlossen.
Das Projekt, weswegen ich eigentlich hier bin, kommt mir teilweise leicht vor, teilweise extrem kompliziert. Ich fürchte, das ändert sich jeden Tag...

Ankunft & erste Eindrücke, 17.01.2011

Gestern Nacht bin ich in Dubai angekommen - zum Glück mit einem Reisestecker in der Tasche, den ich mir noch geschwind am Flughafen besorgt hab. Im Hotel wäre es eigentlich kein Problem, da es hier Universal-Stecker für die Netzteile aus aller Welt gibt, aber im Büro wäre es echt zu einem Problem geworden...
Der Flug war recht ereignislos, aber ich hatte einen netten Inder als Sitznachbar, der irgendwann sogar angefangen hat, aus meiner Hand zu lesen ;-). War recht interessant. Naja, so hab ich mal einen ersten Kontakt hier, mit dem ich etwas unternehmen könnte. Er hat mich auch davor gewarnt, zu abenteuerlustig zu sein, weil ich sowieso immer nur knapp am Unglück vorbeischramme. Der scheint das mit dem Handlesen echt draufzuhaben ;-). Aber bevor sich hier irgendjemand fragt, wie "nett" er war: er ist verheiratet und hat zwei Kids.

Mit dem Pick-Up vom Flughafen hat alles geklappt, allerdings waren in dem Hotel, in dem ich untergebracht bin, nur noch Zimmer der "Business Class" frei, was bedeutet, dass ich eine Lawine pro Nacht zahle, dafür aber gratis Abendessen gehen kann: es gibt nämlich in der Business-Lounge Snacks sowie alkoholische und Non-alkoholische Getränke zum Abwinken - for free! Ihr wisst also, wo ich mich die nächsten Abende aufhalten werde. Vor allem, nachdem sich meine private Kreditkarte ins Nirvana verflüchtigt hat! Merke: niemals mehr als eine Plastikkarte in ein ordinäres "Oaschtaschl" stecken. Eine fällt beim Sitzen sicher raus... Ich habe keine Ahnung, wo ich die Karte ausgestreut habe, aber sie war auf einmal weg, und es war gar nicht so leicht, sie sperren zu lassen. Die Kreditkarteninstitute haben zwar gebührenfreie Nummern, aber MasterCard hat keine in UAE, und sobald ich die österreichische gewählt hatte, kam eine arabische Telefonansage, die später auch auf Englisch übersetzt wurde, die bedauert hat, dass der Anruf leider nicht gültig ist...

Und natürlich alles vom Handy, da ich noch kein Festnetz habe. Im Büro ist die IT nämlich ziemlich lahm (kann froh sein, dass ich einen Monitor, ein Keyboard und eine Maus zur Verfügung gestellt bekommen habe), und hat meines Wissens schon mehrere Aufträge zum Setup neuer Durchwahlen ausstehen.

Also fieberhaft im Internet nach der Bank-Hotline gesucht, dann auf die verschiedensten Arten zu wählen versucht: was muss man vorwählen, wenn folgende Info gegeben ist: 05 07 05-500? Richtig! +4350705-500 - nix mit "1" für Wien oder "0" weil man glaubt, die "0" gehöre zur regulären Telefonnummer... also endlich auf die automatische Ansage gelangt, dass alle Leitungen belegt wären. Abwarten, Tee trinken und hoffen, dass die anfallenden Roaming-Gebühren nicht allzu hoch sind.
Schließlich war die Karte gesperrt, ich war um EUR 39.50 leichter, und die neue Karte ist unterwegs nach Guckistan.

Bleibt zu hoffen, dass ich auch mit meiner Bankomatkarte Geld beheben kann. Und, dass ich meine Firmenkarte mit der Hotelrechnung nicht so wahnsinnig überstrapaziere, dass ich danach nicht mal Lebensmittel einkaufen kann...

Ansonsten muss ich ein Care-Paket von zu Hause anfordern ;-)

So, aber was wäre ein Auslandsaufenthalt meinereiner ohne eine solche oder andersgeartete Überraschung? Eben.

Wäre ja direkt erstaunlich, wenn einmal alles glatt ginge ;-)

Ansonsten ist es bis dato wirklich nett hier! Das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig: kein Sonnenschein, aber sehr nette Draußen-sitz-Temperaturen, dafür sind die Kollegen sehr nett und hilfsbereit. Ich nehme an, ersteres wird sich bessern, und zweiteres ist wichtiger :-)