Friday, April 8, 2011

Where or what is home? Or is it who?, 08.04.2011

It is a question that is spinning in my head ever since I took the decision to stay.

I never used to have difficulties in finding my way through unknown places and getting lost was only a matter of having enough fuel in the tank of my car. I would always find my way back home.

Home was always easy for me. It could be anywhere. I was home at my „ex-in-laws-to-be“ and I was home at my parents’ apartment for soooo long. I definitely was home in my lovely, very-first own nest in Vienna. During holidays I would even call the hotel my home. „Let’s go home“, I would say to my travel-companion, and I would mean „Let’s go back to the hotel“. So I am wondering. Now. That I am leaving Vienna. Was I really home everywhere or did I just (ab)use the word in an inflationary way? Because I knew that there is MY home always waiting for me?

I will pack up my stuff in boxes during my Easter vacation in Vienna. Vacation is anyway an euphemism in this case - it will be a „working vacation“, as I will go to work as well. Packing belongings, memories will come back. I hope they won’t knock me down and make me change my mind. Because my mind is set to „leaving Vienna for a different experience, a different way of life, forming a new life and making new friends“. Maybe „the known“ is what makes my home feel home – maybe I have used the term „home“ as equivalent for „comfort-zone“. Stepping out of the comfort-zone is leaving home.

Here in Dubai I sometimes feel out of place, disconnected from the rest of the world. The only connection to my „old life“ is work – and, how creepy is that: facebook. I am reminded by facebook to wish my friends happy birthday, I find out that some relationship-statuses have changed, I see the postings, but is it really reality? And how much of their feelings are people really sharing on facebook? I’d rather die than to post anything on facebook that is too private, negative or work-related.

Work. A good therapy to keep your mind busy. I have probably spent 12-14 hours a day at work during the last week - a place so familiar in so many different ways. To keep up with all tasks and responsibilities that keep pouring down like hard rain, but also to stop me from thinking, because after long hours you just take a shower and fall into bed. But that’s not the perfect escape either. I tend to be a thinker. I am thinking too much. Maybe I am even feeling too much - too much for a city like Dubai. You gotta be a tough cookie, to survive alone in Dubai without serious damage to your soul, but that’s a whole different story!

So: home. I think it is not about the place itself, or the people - even though I love my people at home, don't get me wrong! I know from experience that I can feel home anywhere. Anywhere I feel happy. Anywhere I am not a total misfit to society. That’s the reason I would assume I could also make Dubai my home. And I take the challenge. And I ask I plead – everybody to accept my decision and to support me to their best! Because it’s hard enough to step out of comfort-zone, out of home.

Saturday, April 2, 2011

Die Kameltreiber, 01.04.2011

Für "unseren" Tag war anfänglich eigentlich eine kleine Wanderung unweit der Ostküste geplant. Mamas Knie machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Und Mama war darüber auch gar nicht böse, da sie ja ohnehin bereits an der Ostküste gewesen war und nicht gleich wieder hin wollte. Nun oblag es mir, ein geeignetes Ersatzprogramm zu finden - herzlichen Dank! So gut kenne ich mich in den Emiraten nämlich auch noch nicht aus...

Schließlich einigten wir uns auf Al Ain, die Gartenstadt der Emirate. Dort ist auch der Sheikh von Abu Dhabi geboren, weshalb man die Autobahn von Abu Dhabi nach Al Ain durchgehend begrünt hat. In Anbetracht der Tatsache, dass Wasser hier rar ist, und auch Pflanzen horrende Preise erzielen können, eine ziemliche Geldvernichtungs-Aktion. Aber bitte! Wer hat, der hat, und dann kann man sich das Resultat zumindest ansehen. Also nahmen wir den längeren Weg über Abu Dhabi in Kauf, um dann gegen Mittag in Al Ain anzukommen. Im Reiseführer hatte ich gelesen, dass es hier einen Kamelmarkt geben solle. Fragen bei den lokalen Tankstellen ergaben aber leider nicht das gewünschte Ergebnis, und so fuhren wir ans Ende der Stadt, wo wir ein Einkaufszentrum entdeckten, wo wir schließlich zu Mittag aßen und ich mich ein wenig von der Fahrerei ausruhte. Die neuen Sonnenbrillen sind wohl doch nicht das Non-Plus-Ultra. Anscheinend sind meine Augen doch noch nicht fit genug, um mit der Stärke -2 auf beiden Seiten auszukommen. Jedenfalls hatte ich Kopfweh.

Eine Stunde und zwei Advil später waren meine Kräfte wieder zurückgekehrt, und wir gaben die Suche nach dem Kamelmarkt nicht auf. Schließlich wurden wir auf den Central Market verwiesen, der hinter dem Einkaufszentrum liegt. Meine Mama versuchte mir ja einzureden, dass es sich bei einem Kamelmarkt zwar um einen Markt, aber ohne Tier handle. Ich war jedoch überzeugt, im Reiseführer von den Tieren gelesen zu haben, und bestand auf einer Besichtigung. Also sind wir in der sengenden Hitze durch den weitläufigen Markt gestrichen. Die "Standler" wussten es besser und schliefen entweder im Haus, oder in einem schattigen Plätzchen unter einer Palme.

Bis wir zu den Ziegen kamen, hatte ich meinen im gegebenen Setup dekadent anmutenden White Chocolate Mocha bereits ausgetrunken, und auch Mama war ziemlich fertig - vor Hitze und auch mit ihrem Wasser. Bei den Ziegen wurde verhandelt! Ein "Weißer" wollte (für seinen Garten?) zwei Ziegen kaufen, und hatte daher einen Araber angeheuert, für ihn zu verhandeln. Fachmännisch wurde begutachtet und gefeilscht. Dem "Weißen" war das alles sichtlich unangenehm, und er stand die ganze Zeit etwas im Abseits.


Schräg gegenüber von den Ziegen und Schafen waren dann auch die Kühe zu finden, aber die waren mir als Alpenländerin zu wenig exotisch :-)

Mich hat es zu den Kamelen gezogen.
Und da kam uns auch schon ein Kameltreiber entgegen: Mohammed aus Ägypten. Er hat meiner Mama und mir allerlei Wissenswertes über Kamele nähergebracht. Woher die besten Kamele kommen, kann ich mich jetzt nicht mehr genau erinnern, ich weiß nur noch, dass es entweder Saudi Arabien oder Sudan war, und die drittbesten Kamele kämen aus den Emiraten. Unterscheidbar wären sie durch Farbe, Gesicht und Physiognomie. "Gute" Kamele hätten eine Form frei nach Ritter Sport: groß - quadratisch - gut ;-). Wobei "quadratisch" für das Verhältnis des Fußabstandes (Vgl. Radstand bei Autos) zum Stockmaß des Höckers stünde.

Kamele könnten weiters in Renntiere, Models und Zuchttiere unterschieden werden.
Rennkamele haben mit Abstand das beste Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit: von 1.April bis zum 1.Oktober sind sie auf Urlaub, da es zu heiß für Rennen ist.
Models sind besonders schöne Tiere und werden vor allem in der Werbung eingesetzt, und Zuchttiere sind der Stolz eines jeden Besitzers. Ein Zuchtbulle ist bis zu AED 35,000 wert (ca. EUR 7,000), und muss separat gehalten werden, weil er recht aggressiv ist. Zuchtbullen werden bis zum rund 25. Geburtstag verwendet, danach kommen sie ins Ausgedinge.

Überhaupt werden Kamele gemäß ihres Geschlechts und ihres Alters separat gehalten:
0 - 8 monatige
1 - 2 jährige
2 - 3 jährige
3 - 8 jährige
8+ jährige
Nur im Oktober wird die Geschlechtertrennung aufgehoben, soweit ich Mohammed verstanden habe.

Alterschwache Kamele werden an ihrem Lebensabend in einer Oase in die Freiheit entlassen (oder ausgesetzt, je nachdem wie man die Sache betrachten will). Auch diese "Kategorie" war auf dem Kamelmarkt vertreten. Es handelte sich wirklich um sehr ausgezehrte, vom Leben und mit einem "X" ge(kenn)zeichnete Tiere. Viel schöner war da der Anblick des jüngsten auf dem Markt vertretenen Kamel. Es war gerade erst 5 Tage alt.


Soviel zu Kamelen!

Nachdem Mami und ich von der Hitze ziemlich geschlaucht waren, haben wir einen der in Al Ain verstreuten Parks aufgesucht, und uns auf einem Bankerl unter einem Baum ausgeruht. Die sich ebenfalls im Park befindlichen mannshohen Malven mit ihren riesigen Blüten waren wirklich beeindruckend.


Nach der Rast ging es dann weiter in Richtung Jebel Hafeet, dem Berg, der Al Ain und die Umgebung überragt. Im weichen Licht der untergehenden Sonne haben wir schließlich doch noch den richtigen Weg gefunden, und die Straße hinaufgewunden. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang standen wir dann auf der Aussichtsplattform um zu erkennen, dass das Land darunter ziemlich - nunja - flach ist. Wie kommt also so ein riesiger Klotz mitten ins Flachland? Es ist mir unerklärlich, aber es ist schön, dass es ihn gibt :-)

Mama und der Burj, 31.03.2011

Angefangen hat alles damit, dass meine Mama für ein paar Tage auf Besuch gekommen ist :-). Das hat mich sehr gefreut, auch wenn ich mit meiner Arbeit einigermaßen eingedeckt war, und somit nicht so viel Zeit hatte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Jedenfalls hat mir Mama schon von Anfang an gesagt, dass sie unbedingt auf den Burj Khalifa (höchstes Gebäude) rauf will. Das wusste ich bereits vor ihrer Ankunft, und als brave Tochter habe ich davon auch meinen Freunden erzählt. Einer "meiner" Inder hat daraufhin erwähnt, dass er die Karten besorgen könne. Super, hab ich mir gedacht! Muss ich mich nicht darum kümmern! Also habe ich ihm erzählt, dass sich meine Mama für den ersten Teil der Woche bereits ein ambitioniertes Programm vorgenommen habe, und dass es wohl am schlauesten wäre, wenn wir das für Donnerstag einplanen könnten.

Immer wieder habe ich in sms gefragt, wie es denn nun um die Tickets für den Burj Khalifa stünde. Am Dienstag wurde mir versprochen, dass ich die definitive Information am Mittwoch erhalten würde.

Mama hat in der Zwischenzeit ihr übriges getan, und mir immer wieder eingebläut, dass man die Tickets vorreservieren müsse. Ja, das wisse ich! Leicht genervt. Ich weiß sogar, dass man die Tickets nur mehr als 24 Stunden vor Fahrtantritt reservieren und kaufen könne. Und, dass Tickets für den Sonnenuntergang an Donnerstagen und Freitagen so gut wie ausverkauft seien - sogar für die nächste Woche. Sie solle sich keine Sorgen machen.

Am Mittwoch erhielt ich dann eine komische Nachricht: dass mein Freund zwar keinen Eintritt ergattern könne, dass uns aber immer noch die Möglichkeit des "High Tea" bliebe. Da habe ich dann geschalten. Er hat den Burj Al Arab gemeint, das 7-Sterne-Hotel - und nicht den Burj Khalifa... Oh mein Gott! Panisch habe ich bei ihm angerufen, was ich denn jetzt nun machen solle?!? Ja, da gäbe es noch ein Restaurant knapp ober- oder unterhalb der Aussichtsplattform. Da könne ich es noch probieren. Zum Glück hat er auch den Namen erwähnt, denn die Homepage des Burj Khalifa ist wenig übersichtlich. Vermutlich ist das der Grund, warum die Lounge/das Restuarant (zu meinem unsagbaren Glück) nicht heillos überfüllt ist.

Also habe ich angerufen, und erfahren, dass eine Reservierung für 18 Uhr möglich sei, aber nur in der Cocktail-Lounge, und nur unter einer Mindest-Konsumation von 200 AED. Verglichen mit dem Standard-Ticket für AED 100 ist das gar kein schlechter Deal, weil man so einen Sitzplatz UND Getränke bekommt :-). Der Dress-Code, der mir gegeben wurde, stellte mich allerdings vor eine erneute Herausforderung: smart-elegant. Bitte was ist damit anzufangen? Ich habe beschlossen, dass dem Dress-Code mit einer hübschen Bluse und einem netten Rock Genüge getan ist. Möglicherweise hätte ich besser im Abendkleid erscheinen sollen, aber auch an meinem Outfit hat sich niemand gestört.

Und dann war es so weit! Eigentlich hätte ich Mama um 17 Uhr vom Apartment abholen sollen, aber die Arbeitsbesprechungen haben sich in die Länge gezogen, und so ist Mama kurzerhand zum U-Bahn-Fahren verdonnert worden. Als Treffpunkt hatten wir den Lift zur Aussichtsplattform ausgemacht, aber Mama war nicht da. Auch das Handy schickte mich vier Mal auf die Sprachbox. Verdammt!

Schließlich hat sie doch zurückgerufen, und erzählt, dass sie beim Ballroom des Armani-Hotels wäre. Nachdem ich erfahren hatte, dass der Aufzug zum "Atmosphere"-Restaurant beim Armani-Hotel sei, haben sich Alfred und ich auf den Weg dorthin gemacht, und dabei unfreiwillig eine Fleißaufgabe absolviert: die Umrundung des höchsten Gebäudes der Welt!

Na, irgendwann war auch das geschafft, und wir fragten uns durch zum Aufzug des Restaurants. Keine leichte Aufgabe! Wir wurden über einen Aufzug, eine Rolltreppe und 2 Check-Points geschleust, um schließlich endlich die Fahrt nach oben anzutreten. Wow, das hat wirklich ordentlich in den Ohren geknackst! Und oben zu stehen und nach unten zu gucken war selbst für mich klettererfahrene, schwindelfreie Person ziemlich beeindruckend.

Die Stadt selbst sieht von oben nicht gerade berauschend aus: zu viel Sand, und zu viele Baustellen, aber wenn es dann langsam dunkel wird, und die Lichter angehen, dann ist es wieder meine Stadt! Die Licht- und Wasserspiele vor dem Burj Khalifa sind von unten allerdings sehr viel spektakulärer als von oben.