Saturday, April 2, 2011

Mama und der Burj, 31.03.2011

Angefangen hat alles damit, dass meine Mama für ein paar Tage auf Besuch gekommen ist :-). Das hat mich sehr gefreut, auch wenn ich mit meiner Arbeit einigermaßen eingedeckt war, und somit nicht so viel Zeit hatte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Jedenfalls hat mir Mama schon von Anfang an gesagt, dass sie unbedingt auf den Burj Khalifa (höchstes Gebäude) rauf will. Das wusste ich bereits vor ihrer Ankunft, und als brave Tochter habe ich davon auch meinen Freunden erzählt. Einer "meiner" Inder hat daraufhin erwähnt, dass er die Karten besorgen könne. Super, hab ich mir gedacht! Muss ich mich nicht darum kümmern! Also habe ich ihm erzählt, dass sich meine Mama für den ersten Teil der Woche bereits ein ambitioniertes Programm vorgenommen habe, und dass es wohl am schlauesten wäre, wenn wir das für Donnerstag einplanen könnten.

Immer wieder habe ich in sms gefragt, wie es denn nun um die Tickets für den Burj Khalifa stünde. Am Dienstag wurde mir versprochen, dass ich die definitive Information am Mittwoch erhalten würde.

Mama hat in der Zwischenzeit ihr übriges getan, und mir immer wieder eingebläut, dass man die Tickets vorreservieren müsse. Ja, das wisse ich! Leicht genervt. Ich weiß sogar, dass man die Tickets nur mehr als 24 Stunden vor Fahrtantritt reservieren und kaufen könne. Und, dass Tickets für den Sonnenuntergang an Donnerstagen und Freitagen so gut wie ausverkauft seien - sogar für die nächste Woche. Sie solle sich keine Sorgen machen.

Am Mittwoch erhielt ich dann eine komische Nachricht: dass mein Freund zwar keinen Eintritt ergattern könne, dass uns aber immer noch die Möglichkeit des "High Tea" bliebe. Da habe ich dann geschalten. Er hat den Burj Al Arab gemeint, das 7-Sterne-Hotel - und nicht den Burj Khalifa... Oh mein Gott! Panisch habe ich bei ihm angerufen, was ich denn jetzt nun machen solle?!? Ja, da gäbe es noch ein Restaurant knapp ober- oder unterhalb der Aussichtsplattform. Da könne ich es noch probieren. Zum Glück hat er auch den Namen erwähnt, denn die Homepage des Burj Khalifa ist wenig übersichtlich. Vermutlich ist das der Grund, warum die Lounge/das Restuarant (zu meinem unsagbaren Glück) nicht heillos überfüllt ist.

Also habe ich angerufen, und erfahren, dass eine Reservierung für 18 Uhr möglich sei, aber nur in der Cocktail-Lounge, und nur unter einer Mindest-Konsumation von 200 AED. Verglichen mit dem Standard-Ticket für AED 100 ist das gar kein schlechter Deal, weil man so einen Sitzplatz UND Getränke bekommt :-). Der Dress-Code, der mir gegeben wurde, stellte mich allerdings vor eine erneute Herausforderung: smart-elegant. Bitte was ist damit anzufangen? Ich habe beschlossen, dass dem Dress-Code mit einer hübschen Bluse und einem netten Rock Genüge getan ist. Möglicherweise hätte ich besser im Abendkleid erscheinen sollen, aber auch an meinem Outfit hat sich niemand gestört.

Und dann war es so weit! Eigentlich hätte ich Mama um 17 Uhr vom Apartment abholen sollen, aber die Arbeitsbesprechungen haben sich in die Länge gezogen, und so ist Mama kurzerhand zum U-Bahn-Fahren verdonnert worden. Als Treffpunkt hatten wir den Lift zur Aussichtsplattform ausgemacht, aber Mama war nicht da. Auch das Handy schickte mich vier Mal auf die Sprachbox. Verdammt!

Schließlich hat sie doch zurückgerufen, und erzählt, dass sie beim Ballroom des Armani-Hotels wäre. Nachdem ich erfahren hatte, dass der Aufzug zum "Atmosphere"-Restaurant beim Armani-Hotel sei, haben sich Alfred und ich auf den Weg dorthin gemacht, und dabei unfreiwillig eine Fleißaufgabe absolviert: die Umrundung des höchsten Gebäudes der Welt!

Na, irgendwann war auch das geschafft, und wir fragten uns durch zum Aufzug des Restaurants. Keine leichte Aufgabe! Wir wurden über einen Aufzug, eine Rolltreppe und 2 Check-Points geschleust, um schließlich endlich die Fahrt nach oben anzutreten. Wow, das hat wirklich ordentlich in den Ohren geknackst! Und oben zu stehen und nach unten zu gucken war selbst für mich klettererfahrene, schwindelfreie Person ziemlich beeindruckend.

Die Stadt selbst sieht von oben nicht gerade berauschend aus: zu viel Sand, und zu viele Baustellen, aber wenn es dann langsam dunkel wird, und die Lichter angehen, dann ist es wieder meine Stadt! Die Licht- und Wasserspiele vor dem Burj Khalifa sind von unten allerdings sehr viel spektakulärer als von oben.

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