Monday, February 21, 2011

Ein Wochenendtrip nach Masqat, 17.-19.02.2011

Auch dieses Wochenende war vollgepackt mit Erlebnissen :-) - und es handelte sich um ein langes Wochenende. Es begann praktischerweise mit Do, da Mohammeds Geburtstag kurzerhand auf diesen Tag verlegt wurde, um ein langes Wochenende entstehen zu lassen. 

Also ab nach Masqat, in den schönen Oman! Nach etwa 2-stündiger Fahrt Richtung Hatta wurden wir (2 Arbeitskolleginnen und ich - diesmal in anderer Zusammenstellung) von zwei bis an die Zähne bewaffneten Soldaten aufgehalten: Checkpoint mit Ausweis-Kontrolle *uff*. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt waren wir endlich bei der tatsächlichen Grenze angelangt: erst Ausreise aus den UAE, die 50 AED/Person (ca. 10 EUR) kostet: für einen Stempel im Reisepass und einen Wisch für das Auto. Danach kamen etwa 2 - 3 km Niemandsland, dann waren wir bei der Grenze zum Oman. Dort musste man sich ein Formular holen, um ein Touristen-Visum ansuchen, und das Ganze mit dem Pass vorweisen. Danach wurde noch - ganz wichtig! - der Wisch für das Auto abgestempelt. Die ganze Prozedur hat inklusive Wartezeit sicherlich eine halbe Stunde gedauert, und weiter ging's: nach 2 Minuten das nächste Grenzhütterl: der Wisch war abzugeben, damit auch wirklich nur die Autos rüberkommen, die gemeldet sind. Die Reisepässe schienen Nebensache ;-).

Weil ich grad bei "Auto" bin: gefahren sind wir mit dem Cabrio einer der beiden Kolleginnen: offen. Natürlich gab es immer wieder Gehupe oder neugierige Blicke, aber das wirklich Interessante waren die Kreisverkehre im Oman: jeder hatte ein eigenes Thema, und die meisten waren mit ganz kurze geschnittenem Gras versehen. Das hat wunderbar geduftet! Schon lange kein frisch geschnittenes Gras mehr gerochen... Erst hab ich gar nicht gewusst, was mir da so einen "Flashback" verpasst hat, aber dann sind die Rasenmähnachmittage in Omis Garten zurückgekommen...

Nach Ankunft im Hotel und Bezug des Zimmers waren wir eigentlich zu fertig, um noch großartig etwas zu unternehmen, also haben wir erst die Küche des Hotels probiert, später ausgiebigst gefaulenzt, und ich hab dann noch aus Tatendrang ein paar Runden im Pool gedreht. Später ging's dann ab zum Schlemmermenü eines Türkischen Restaurants: gemischter Vorspeisenteller mit Melanzani-Aufstrich, Hummus, anderen diversen Aufstrichen auf Tomaten-Basis sowie Salat. Danach ging es munter weiter mit Lamm, Hendl und einem Red Snapper. Mein erstes Glas frischen Ananas-Saftes wollte übrigend partout für Aufregung sorgen: erst hat mir der Kellner die Hälfte des Inhaltes über Teller und Arme gegossen (die Kleidung blieb weitgehend verschont), als ich dann vom WC zurückkam, ist es ihm beim "Abtransport" auch noch aus der Hand gerutscht und am Boden zerschellt. Der Kellner hat schnell aufgewischt, aber anscheinend war doch noch nicht alles trocken, denn als ein Kind an unserem Tisch vorbeigewetzt ist, ist es ausgerutscht und hat sich ordentlich den Kopf angeknallt. Aber nachdem niemand der Familie in Wehklagen ausgebrochen ist, ist es sehr ruhig geblieben, und hat sich einfach nur wieder zum Tisch gesetzt. Das weitere Essen verlief dann ohne Zwischenfälle.

Am nächsten Tag ging es nach einem ebenfalls feudalen Frühstück auf die hohe See: Dolphin-Watching stand am Plan. Zuerst fuhren wir zu einer einsamen Bucht, die zwar traumhaft gelegen ist, und auch wirklich sehr romantisch einsam war, die aber nur Mini-Schinakel ohne Dach beherbergte. Das war nun für einen längeren Ausflug wegen der doch intensiven Sonne nicht ratsam. Also zur Marina in der Nebenbucht. Dort mit einem Exkursions-Anbeiter um den Preis gefeilscht: 20 Omani Rial (ca. 40 EUR) pro Person. Das war uns etwas zu happig. Also einen zweiten Händler gefragt - der war billiger. Allerdings hat uns der erste Händler den Deal verpatzt, weil er behauptete, wir hätten schon bei ihm reserviert. Blödsinn! Trotzdem, der zweite Händler ließ von seinem ursprünglichen Angebot ab, weil er keinen Streit mit den anderen lokalen Anbietern wollte. Wir - natürlich sauer - haben dem ersten Händler zu verstehen gegeben, dass er sich den Deal aus dem kopf schlagen könne. Wir buchen sicher nicht bei ihm.

Ein letzter Anruf zu einem dritten Anbieters war schnell getätigt, und wir hatten ein neues Angebot: 12 Omani Rial pro Person! Das war ja noch besser :-). Also hinauf auf das Glass-Bottom-Boat. Und gleich die ersten Wellen haben die Insaßen auf der linken Seite geduscht. Das ging etwa eine halbe Stunde, dann war der Schiffsjunge gnädig und ließ die seitlichen Planen herunter. Nach einer weiteren halben Stunde waren dann nicht nur Möwen in Sicht, sondern auch Delphine. Also schnell aufs obere Deck geturnt! Dort hat es ganz schön geschaukelt :-). Überhaupt dürfte es einigen Mägen zuviel geworden sein... ich hab erst später von der unfreiwilligen Fischfütterung erfahren, weil ich ja oben war. Von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick, und ich konnte die Delphine in der Ferne beobachten. Leider kamen sie nicht nahe ans Boot heran. Und dann wurde auch schon recht bald zum Aufbruch gedrängt, weil die See aufgeraut hatte. Auf der Rückfahrt stand nun die rechte Seite permanent unter Wasser. Meine Tasche muss ich nun waschen :-/ - die ist komplett versalzt, und auch der Reiseführer von Markus hat sehr darunter gelitten. Der steht jetzt auf der Einkaufsliste für Ostern.

Nach der Rückkehr hat es uns alle nach einer Dusche gelüstet, und nach einer kurzen Erholungsphase am Strand inklusive Muschelsammeln waren wir wieder bereit für neue Abenteuer: der Soukh von Matrah. Sehr schön und farbenfroh, aber im Grunde genommen bieten fast alle Stände die gleiche Ware an. Nach dem Soukh-Streifzug machten wir noch einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Strandpromenade von Matrah (Nebenbucht von Masqat), bis wir schließlich froh über die Mitfahrgelegenheit einer weitere Kollegin waren, die mit ihrer Familie gekommen war. Mit ihnen ging es dann in ein Indisches Restaurant: Mumtaz Tahal. Sehr lecker! Nordindisch, daher gab es kein aufgeblähtes Brot (Poori), aber dafür wiederum auch Fleisch, und nicht nur Gemüsiges. Südinder sind nämlich vorwiegend Vegetarier, hab ich mir sagen lassen.

Heute am Morgen haben wir leider Wolken am Himmel entdeckt: dadurch "musste" ich ein Sightseeingprogramm starten: die große Moschee von Masqat steht auch Nicht-Muslimen von Sa - Do vormittags offen. Also haben sich eine meiner Kolleginnen und ich uns in ein Taxi begeben, und sind hingebraust. Verschleiert und bedenkt von Handgelenk bis Knöchel haben wir sämtliche Winkel entdeckt. Es gab einen riesigen Luster mit Swarovski-Steinen zu bestaunen, und der überdimensional große Teppich, mit dem die komplette Moschee ausgelegt war, war ebenfalls ein Augenschmaus und Kunstwerk für sich.

Und der Garten innerhalb des Moschee-Geländes war sehr aufwändig und liebevoll gestaltet. Es gab sogar Frosch-Goscherl, meine Geburtstagsblumen, die ich immer von Oma bekommen hab.

Tja, und nach einer Erholungspause am hoteleigenen Pool haben wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück nach Dubai gemacht.

Dazwischen haben wir eine Grenze passiert, und auch noch zwei weitere Checkpoints, weil die Emirate ebenso wie der Oman einem ziemlich verstreuten Fleckerlteppich gleichen, wo man entlang einer Straße innerhalb einer Stunde dreimal Emirat/Sultanat wechseln kann. 

Lustigerweise leitet ein GPS, das nur die Anhaltspunkte für UAE geladen hat, einen über mannigfaltige Umwege zum Ziel, obwohl es eine schnürlgerade Straße zur Destination gäbe... Von der Umfahrungs-Autobahn aus konnten wir noch einen wundervoll romantischen Sonnenuntergang beobachten - war wirklich kitschig schön, weil ein paar vereinzelte Wolken für stimmungsvolle Abwechslung gesorgt haben...

So, und damit endet mein Reisebericht aus dem Oman...

2 comments:

  1. Also ich glaub ich bleib beim frischgepressten O-Saft. Einen Ananassaft zu bestellen, scheint ja richtig gefährlich zu sein...

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  2. Stimmt, aber wie Du weißt, passieren mir unterwegs immer solche Hopperlas!

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