Monday, February 21, 2011

Tauchen - mein neues Hobby?, 11.02.2011

Als Entschädigung für meine Umzugskomplikationen war ich dann am Fr tauchen. Das erste Mal in meinem Leben! Und es war seeeeeehr schön :-)

Nur das mit den zwei Stunden Autofahrt bis zur Tauchbasis war weniger angenehm, denn die Leute fahren hier wie die gesenkten %&\x°". Permanent hatte ich jemanden an meiner Stoßstange kleben, mit Lichthupe und Hupe Aufmerksamkeit heischend, und ich eingesperrt in meiner Spur, weil in der Spur rechts neben mir leider gerade ein LKW unterwegs war. Soll ich mich etwa in Luft auflösen? Ich fahre hier sowieso schon sehr viel vorausschauender, als es jemals in Österreich notwendig gewesen wäre, aber Idioten sind halt leider wie das Wetter - schwer vorhersagbar. Wobei, hier ist das relativ leicht: meist klarer, blauer Himmel, Sonnenschein, 20 - 25 °C, ab und zu ein wenig dunstig, sehr selten wolkig, und noch viel seltener Regen.

Aber zurück zum Tauchen: es ist wirklich spannend! Wir haben zuerst ein Video gucken müssen, um die Basics der Unterwasserverständigung zu lernen, verschiedene Techniken zum Druckausgleich und die dramatischen Folgen, wenn man nicht ausgleicht. Das kann bis zum Lungenkollaps führen, wenn man zu schnell auftaucht, und dabei nicht atmet, weil ja die Lunge mit zunehmender Tiefe unter zunehmendem Druck steht, und sich bei zu schnellem Auftauchen ohne Ausatmen zu schnell ausdehnt. Naja, nach der ersten Schrecksekunde und einem kurzanhaltenden Zögern ob der bestehenden nicht verleugenbaren Gefahren, ging es dann auf zum Ausrüstungsfassen: Neopren-Anzug, Schuhe, Flossen, Maske, Schnorchel und natürlich das Tauchjackerl. Das hat einen Luftregulierer eingebaut, der direkt an den Sauerstofftank angedockt ist, mit dem man Luft in die Jacke einlassen kann (um sich nach dem Auftauchen besser über Wasser halten zu können), oder eben zum Abtauchen ablassen kann. Als wäre ich nicht schwer genug, musste auch zusätzliches Gewicht her. Und dann in die Maske gespuckt (gegen Beschlagen), Flossen angeschnallt und ab ins Wasser. Die ersten Atemzüge aus dem Tank waren schon ein wenig komisch. Vor allem über Wasser. Unter Wasser ging es erstaunlicherweise leichter, und war daher fast "normal". Nach dem ersten instabilien Hin-und-Her-Gewackel, weil man die Ausrüstung noch nicht so unter Kontrolle hat, wurde geübt, wie man den "Oktopus" (das Mundstück zum Tank) auch unter Wasser wieder wasserfrei bekommt, wie man ein verlorenes Mundstück, das ja am Schlauch zum Tank hängt, wieder einfängt, und wie man seine Taucherbrille auch unter Wasser wieder wasserfrei bekommt - das geht leider wirklich nur mit Wassertank, muss ich die Schnorchler unter euch vertrösten.

Ja und dann ging's auch schon los!

Langsam sind wir - der Tauchlehrer Mohammed und meine beiden Arbeitskolleginnen - abgetaucht. Leider konnte eine wegen Problemen mit den Ohren und des Druckausgleichs nicht weiter als 1m abtauchen, und sie ist dann zurück zum Boot geschwommen. Auch die andere Arbeitskollegin hat nach 4 m Tiefe aufgegeben, und hatte nach einem heiteren Ratespiel verschiedenster Unterwasserhandzeichen zwischen "nicht o.k." und "alles o.k." zu verstehen gegeben, auftauchen zu wollen. Nachdem mich der Tauchlehrer nicht alleine in der Tiefe lassen wollte, sind wir alle aufgetaucht. Danach sind der Tauchlehrer und ich wieder in die Tiefe zurückgekehrt. Als Sicherheitsmaßnahme musste ich ihm meine Hand geben. Zu viele Tauchschüler seien ihm schon "abgeboscht", weil sie plötzlich schöne Fische oder Korallen gesehen hätten. Egal ob Masche oder nicht, ich fand's ok, weil dadurch auch ein sehr unmittelbarer Kontakt herrscht, wenn man einander auf irgendetwas aufmerksam machen wollte. Und davon gab's genug! So viele bunte neonfarbene Fische, hübsch gemusterte Fische wie aus dem Film "Nemo" und auch wunderschöne Korallen. Auf eine lila-schwarze Anemone wurde ich auch aufmerksam gemacht: betörend schön, aber leider giftig. Ich sage euch: das müsst ihr unbedingt probieren! Und nicht in irgendeinem schlammigen See bei 13°C, sondern irgendwo, wo es mit 20°C immer noch recht frisch zugeht, aber wo es auch etwas zu entdecken gibt! Ich hab in den letzten Jahren die Berge kennengelernt, aber ich muss sagen, dass auch die Unterwasserwelt nicht zu verachten ist!

Nach einer kurzen Teepause gab es noch einen zweiten Tauchgang - diesmal die Kollegin, die nach 4 m aufgegeben hatte, ebenfalls mit von der Partie. Ebenso wie ein weiterer Taucher, der uns nur so begleitet hat. Entlang der Ankerkette ging es jetzt nun also schon recht zügig in die Tiefe - bis maximal 12 m. Mehr ist auch für Open Water Divers nicht drin. Und was soll ich sagen? Bei meinem Glück hab ich doch tatsächlich ein Tauchermesser am Meeresgrund ausgemacht! Das muss jemand verloren haben... Nachdem der Tauchlehrer nicht loslassen wollte, hat sich der "extra" Taucher bereiterklärt, das Messer vom Boden aufzuklauben, und zu verwahren. Er hat es mir am Boot dann übergeben. Nach einem Waschgang im Geschirrspüler am nächsten Tag und sorgfältiger Entfernung sämtlicher Muschel/Rostreste war es fast wie neu. Vielleicht werde ich es noch ein wenig schleifen müssen, aber das soll mein geringstes Problem sein. So schnell werd ich ja hoffentlich doch nicht von irgendeinem Meeresbewohner angegriffen, und ich kann mir auch Schöneres vorstellen, als mich im Fischnetz zu verheddern.

Die Unterwasserwelt war natürlich auch beim zweiten Tauchgan wieder atemberaubend, und diesmal waren auch richtig große Fische mit Glubschaugen dabei. Die waren ziemlich zylinderförmig mit Anlehnung an Quader, wenn man das so nennen kann - jedenfalls waren sie an jeder Körperstelle genauso breit wie hoch, und sie hatten durchaus Ecken drin. Jedenfalls saßen die Glubschaugen ziemlich weit oben und relativ weit nach vorne gerichtet. Spricht also für räumliches Sehen. Tauchen ist sehr interessant.

Ich hab mir überlegt, mir diese Sportart für den Sommer "aufzuheben", weil momentan sind ja die Temperaturen durchaus zum Wandern oder Klettern geeignet.

2 comments:

  1. klingt gut! so einen Crashkurs hab ich auch mal in Dahab am Roten Meer gemacht, wir durften auch nur bis 12m runter, leider gab's da am Strand von Dahab nicht allzuviel zu sehen (obwohl das Rote Meer ansonsten natürlich ein exzellentes Revier ist, nicht nur zum Tauchen sondern auch zum Surfen, und billig ist es im Moment ebenfalls, haha). ich würd auch sagen warte lieber bis zum Sommer, bevor du ebensoviel Geld in die Ausrüstung verbrätst wie beim Klettern... aber immerhin, das Tauchermesser hast Du ja schon! ;)

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  2. meine Kletterausrüstung war zwar nicht umsonst, aber auch nicht vergeblich ;-) Und genauso wird es sich vermutlich mit Taucherzeug verhalten. Allerdings werde ich es wohl auch davon abhängig machen, wie lange ich tatsächlich hier bleibe... Für 2 Jahre würde es sich dann doch wieder lohnen.

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